Trotz Winter: neue Wagen waren auch in der Region Stuttgart begehrt. Foto: dpa

Die Kfz-Innung in der Region Stuttgart vermeldet Rekordzahlen: Nach ihrer Erhebung wurden im vergangenen Jahr so viele Personenwagen neu zu gelassen wie noch nie – insgesamt fast 170 000.

Stuttgart - Eigentlich schien der Rekord unerreichbar. 2009, dem Jahr der Abwrackprämie, wurden in der Region Stuttgart mehr als 160 000 Personenwagen neu zugelassen. Doch im vergangenen Jahr wurde dieser Wert nochmals übertroffen: Nach Angaben der Kfz-Innung Region Stuttgart gab es in der Landeshauptstadt und in den Kreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr 168 153 Pkw-Neuzulassungen – 10 285 mehr als im Jahr 2015 (Anstieg um 6,5 Prozent) und 6000 mehr als beim „legendären Abwrackprämienrekord“, so die Innung.

Auch in Stuttgart Rekordzahlen

Ein leichter Anstieg wurde regionsweit auch bei den Besitzumschreibungen von Gebrauchtwagen registriert. 274 701 neue Besitzer bedeuten ein Plus von 0,5 Prozent. Mit 1,584 Millionen Autos erreichte der Pkw-Bestand in der Region einen Höchststand an einem Jahreswechsel. Die Zahl liegt leicht unter den 1,586 Millionen Personenwagen, die Ende September 2016 zugelassen waren. Mit fast 55 000 Pkw wurden in Stuttgart noch nie so viele Fahrzeuge neu zugelassen wie 2016. Damit wurde das Vorjahr um fast drei Prozent übertroffen. In Stuttgart sind mehr als 297 000 Pkw zugelassen, hinzu kommen rund 60 000 weitere Kraftfahrzeuge. In der Region liegt der gesamte Kfz-Bestand bei mehr als zwei Millionen. Mit jeweils rund 420 000 Fahrzeugen (darunter rund 318 000 Pkw) rangieren die Kreise Esslingen und Ludwigsburg noch vor der Landeshauptstadt.

Auch im Dezember setzte sich im übrigen der Trend fort, wonach weniger Dieselfahrzeuge als im Vorjahr neu zugelassen werden, was freilich durch Benziner ausgeglichen wurde. Noch immer fristen alternative Antriebsarten ein Schattendasein: Von den 4151 Neuzulassungen im Stadtgebiet Stuttgart waren 19 Elektroautos und 30 Plugin-Hybride. Dabei stelle man sich schon die Frage, so Christian Reher, der Geschäftsführer der Kfz-Innung Region Stuttgart, ob der Rückgang beim Diesel dauerhaft durch das Plus bei anderen Antriebsarten ausgeglichen werden könne.

Blick in die Zukunft: Ungewisssheit

Auch Torsten Treiber, Obermeister der Innung, kann bei aller Freude über die neuen Rekorde die Skepsis nicht verbergen: „Nach dem Rekord ist vor dem Autojahr 2017 – und was auf dem Markt passiert, ist nicht so eindeutig zu sagen“. Einerseits belegten die Zahlen, dass die Menschen in Stuttgart und Umgebung nicht aufs Auto verzichten wollten oder könnten. Andererseits seien Schadstoffproblematik und Dieselgate noch nicht ausgestanden. „Keiner weiß so recht, woran er ist“, sagt er.