Der Stuttgarter Autobauer Daimler will laut einem Zeitungsbericht bei seinem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) in Peking einsteigen. Foto: dpa

Der Stuttgarter Autobauer Daimler will bei seinem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) einsteigen. Eine Vereinbarung soll am Freitag in Peking unterzeichnet werden. Daimler kommentiert dies aber nicht.

Peking/Stuttgart - Daimler will bei seinem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) einsteigen. Eine Vereinbarung soll am Freitag in Peking unterzeichnet werden, wie informierte Kreise am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Peking bestätigten. „Wir kommentieren das nicht“, sagte ein Daimler-Sprecher nur.

Wie die Wirtschaftszeitung „Jingji Guanchabao“ und andere chinesische Medien berichteten, wollen die Stuttgarter einen Anteil von mindestens 10 bis 20 Prozent an dem BAIC Motor genannten Pkw-Arm des Autoherstellers übernehmen. Das chinesische Internetportal Tencent zitierte eine Quelle, dass der Anteil auch höher sein könne.

Im Gegenzug soll BAIC statt 50 künftig mit 51 Prozent die Mehrheit an ihrem Beijing Benz genannten Gemeinschaftsunternehmen in Chinas Hauptstadt bekommen, wo heute die C- und E-Klasse sowie der Geländewagen GLK gebaut werden.

BAIC Motor hat ursprünglich für Ende dieses Jahres einen Börsengang in Hongkong angekündigt, der aber auch auf 2014 verschoben werden könnte, wie „Jingji Guanchabao“ berichtete.

Indem BAIC Motor die Mehrheit an dem Joint Venture bekommt, kann das Gemeinschaftsunternehmen als Eigentum aufgeführt werden, was wichtig für den Sprung auf das Börsenparkett ist, wie Branchenkenner erläuterten.

Daimler könnte sich mit einer Beteiligung von 10 bis 20 Prozent auch Hoffnungen auf einem Sitz im Aufsichtsrat von BAIC machen. Die Schwaben wären damit zumindest größter Ankeraktionär aus der Autobranche bei ihrem chinesischen Partner. Größere Anteile hätten dann nur chinesische Investorengruppen.

Die Beteiligung an BAIC wäre ein weiterer Schritt des Dax-Konzerns, in China weiter an Schwung zu gewinnen. Derzeit fährt der Autobauer den Konkurrenten BMW und Audi in dem Riesenreich noch hinterher. Bis spätestens 2020 will Daimler-Chef Dieter Zetsche an den Bayern allerdings vorbeiziehen.

Zuletzt hatten die Stuttgarter die in China bisher getrennt arbeitenden Vertriebsgesellschaften unter einem Dach zusammengelegt. Auch dabei arbeitet Daimler mit BAIC zusammen: Die neu gegründete Händlerorganisation ist ein Joint Venture mit dem chinesischen Partner. Zuvor hatte Daimler mit dem bisherigen Lkw-Manager Hubertus Troska ein allein für China zuständiges Vorstandsmitglied ernannt.