Grund zum Lächeln . . . Foto: jan

Die Konrad-Adenauer-Stiftung würdigt eine lokale Serie der Stuttgarter Nachrichten mit dem Lokaljournalistenpreis 2016. Was sie auszeichnet? „Ein charmantes Kontrastprogramm des Erfreulichen.“

Stuttgart - Über Nachrichten lächeln? Das passiert nicht allzu oft. Häufig dominieren in den Medien schwere Themen, die den Blick auf die Welt verdüstern. Zur Lebenswirklichkeit gehört jedoch auch die Vielzahl freundlicher Begegnungen zwischen Menschen in einer Stadt wie Stuttgart. In unserer lokalen Serie „Stadt des Lächelns“ haben wir dafür Raum geschaffen – zur Freude vieler Leserinnen und Leser.

Diesen Perspektivenwechsel hat auch die Jury des renommierten Lokaljournalistenpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung gewürdigt. Sie zeichnete unsere 120-teilige, aus Miniaturen des Stadtlebens bestehende Serie mit dem Lokaljournalistenpreis 2016 in der Kategorie „Alltag“ aus.

Die Leser als kompetente Unterstützer

In der Begründung der Jury heißt es: „Journalisten sollen die Welt abbilden, wie sie ist. Missstände publik zu machen ist ihr Auftrag. Der betreuende Redakteur der Serie ,Die Stadt des Lächelns‘ (Jan Sellner) tut das, was weniger selbstverständlich ist: Er rückt die andere – positive – Seite der Wirklichkeit ins Licht. Dafür holt er sich kompetente Unterstützer: Er bittet die Leser, ihm wahre Geschichten von freundlichen Erlebnissen und von Begegnungen zu schildern, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern. In mehr als 120 Folgen erzählt er diese Geschichten weiter, und er illustriert sie mit Zeichnungen aus eigener Feder.“ Der Preis gebührt daher auch den Lesern.

Das Fazit der Jury: „Die ,Stadt des Lächelns‘ ist ein charmantes Kontrastprogramm des unspektakulär Erfreulichen in einer Zeit, die von bedrückenden Nachrichten dominiert wird.“

Jury wählte aus 335 Einsendungen aus

Ein Lesebeispiel: „Unlängst stand ich mit vier Teilen an der Kasse eines Supermarkts in Plieningen“, schrieb Heidi Kuhlwein von Rathenow. „Hinter mir war ein Herr mit einem Gerbera-Strauß. Ich bat ihn vorzugehen. Er zahlte und ging. Kurze Zeit später kam er zurück und überreichte mir Blumen als Dank dafür, dass ich ihn vorgelassen hatte. Seit dem Unfall meines Mannes vor sieben Jahren hat mir niemand mehr Blumen geschenkt. Ich war zutiefst gerührt.“

Die Jury des Konrad-Adenauer-Journalistenpreises wählte unter insgesamt 335 Einsendungen aus. Der erste Preis ging an die Landeszeitung für die Lüneburger Heide für das crossmediale Projekt „Aufwachsen als Flüchtlingskind“. Den zweiten Preis erhielt der Kölner Stadt-Anzeiger für seine Berichterstattung rund um die Vorfälle in der Silvesternacht 2015/16 auf der Kölner Domplatte.

Die weiteren Preisträger:

– Augsburger Allgemeine Zeitung in der Kategorie Geschichte für die Serie „Auf Spurensuche: Das geheime Waldwerk Kuno“

– General-Anzeiger, Bonn, in der Kategorie Verkehr für die Serie „Mobil in der Region“

– Mitteldeutsche Zeitung, Halle, in der Kategorie Gesundheit für die crossmediale Serie „Gesundes Sachsen-Anhalt“

– Die Süddeutsche Zeitung in der Kategorie Soziale Medien für die Reportage „Schrille Post“

– Die Hamburger Abendblatt/Hamburger Nachrichten in der Kategorie Kultur für das Projekt „Ein Song für Harburg“.

Sonderpreise für Volontärsprojekte erhalten: der General-Anzeiger, Bonn, für die Serie „Bonn macht erfinderisch“, die Rheinische Post für die Reportage im Altenheim „Füttern. Waschen. Weiter.“ und die WAZ für das crossmediale Projekt „Die A 40 – so bunt, so atem(be)raubend und so lebendig wie das Revier“.

Die Preise werden im Herbst in Lüneburg verliehen.