Laura Siegemund im Match gegen Jelena Jankovic (Serbien) Foto: AAP

Die deutschen Tennisspielerinnen aus der zweiten Reihe sorgen in Melbourne weiter für Furore. Nach Anna-Lena Friedsam erreichte auch Laura Siegemund die dritte Runde. Sabine Lisicki ist dagegen raus.

Melbourne - Laura Siegemund hat bei den Australian Open für eine große Überraschung gesorgt. Die 27 Jahre alte Tennisspielerin aus Metzingen, die in Filderstadt geboren wurde, gewann am Donnerstag in Melbourne gegen die Serbin Jelena Jankovic mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:4 und steht damit als zweite deutsche Tennisspielerin in Runde drei.

Siegemund machte ihren Erfolg gegen die ehemalige Nummer eins der Welt nach 2:29 Stunden perfekt. Vor ihr hatte am Mittwoch bereits Anna-Lena Friedsam die zweite Runde überstanden. Für Sabine Lisicki kam dagegen am Donnerstag in der zweiten Runde das Aus. Die Berlinerin verlor gegen Denisa Allertova aus Tschechien mit 3:6, 6:2, 4:6.

„Der Sieg bedeutet die Welt für mich“, sagte Siegemund nach dem größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere im Sieger-Interview auf dem Court der Hisense Arena. „Es war unglaublich, vor diesem Publikum zu spielen. Es hat so viel Spaß gemacht“, sagte die Nummer 97 der Welt. Zuvor hatte sie erst zweimal überhaupt bei einem Grand-Slam-Turnier im Hauptfeld gestanden, bei ihrer dritten Teilnahem stürmte sie nun direkt in Runde drei.

„Ich bin überglücklich“

Schon im ersten Satz hielt Siegemund gegen die US-Open-Finalistin von 2008 sehr gut mit, konnte ihre Chancen aber noch nicht nutzen. Im zweiten und dritten Durchgang legte sie dann aber ihre Nervosität ab und überzeugte mit druckvollem und variablem Spiel. „Ich bin überglücklich“, sagte Siegemund, die nun entweder auf die Bonnerin Annika Beck oder Timea Bacsinszky aus der Schweiz trifft.

Vorbei sind die Australian Open dagegen für Lisicki. Gegen die Tschechin Allertova war der Berlinerin ihre Fitnessrückstand nach der langen Pause wegen einer Knieverletzung deutlich anzumerken. „Mir fehlen einfach noch die Matchpraxis und die Schläge aus dem Training“, sagte Lisicki. „Aber das ist nach nur fünf Wochen Training auch nicht anders zu erwarten.“

Nach der Rückkehr nach Deutschland will Lisicki daher einen weiteren Reha-Block einbauen, um ihre Defizite aufzuholen. Zudem hat sie sich für die nahe Zukunft etwas ganz Besonderes vorgenommen. In ihrem Garten in Köln will die ehemalige Wimbledon-Finalistin ihren eigenen Tennisplatz bauen und dafür rund 65 000 Euro investieren. „Damit ich dann spielen kann, wann ich will und solange wie ich möchte.“

In Angelique Kerber, Julia Görges, Annika Beck und Tatjana Maria haben am Donnerstag noch vier weitere deutsche Spielerinnen die Chance, in die dritte Runde einzuziehen. Bei den Herren sind dagegen alle deutschen Vertreter ausgeschieden.