Die Bilder Burghard Hüdigs leben von ihrer Farbintensität. Foto: Caroline Leibfritz

Der Künstler Burghard Hüdig zeigt noch bis Ende Januar seine Ausstellung „Hüdig malt 80“ in seiner Galerie in Untertürkheim. Seine Bilder leben vor allem von ihrer Farbigkeit.

Untertürkheim - Wer in diesen Tagen Burghard Hüdigs Galerie im „Haus der farbintensiven Kunst“ in Untertürkheim besucht, dem dürfte sofort klar sein, weshalb sich das Ehepaar Hüdig für diese Bezeichnung seines Zuhauses entschieden hat. Denn was den Besucher dort erwartet, sind Kunstwerke, deren Farbenpracht und Ästhetik den Betrachter sofort in ihren Bann ziehen. Eröffnet wurde die Ausstellung mit dem Titel „Hüdig malt 80“ vergangene Woche von EU-Kommissar Günther Oettinger. Noch bis Ende Januar kann sie besichtigt werden.

Auffallend an Burghard Hüdigs Kunstwerken, die mal figürliche Motive zeigen und mal recht abstrakt wirken, ist deren enorme Farbintensität. Dafür mischt der heute 80-jährige Künstler, der früher als Bildjournalist die baden-württembergische Landesregierung begleitete, seine ganz eigenen Farbkompositionen zusammen. So sind für seine aktuelle Ausstellung Bilder entstanden, die teils bis zu acht verschiedene Blau- oder Grüntöne zeigen. Diese Töne wiederum gehen eine fließende harmonische Beziehung mit anderen, stets kräftigen Farben ein. „Mein Ziel ist, den Betrachtern eine Freude zu machen“, sagt Hüdig. „Und meine farbkräftigen Bilder schaffen einfach gute Laune.“

Hüdigs Lieblingstechnik nennt sich „Floating Art“

Der Untertürkheimer Künstler arbeitet mit Acryl, mit Sprays oder auch mit Ölfarben. Zum Malen benutzt er seine Hände, Schwämme oder auch Tücher. Seine Lieblingstechnik , die er in den vergangenen sieben Jahren perfektioniert hat, nennt sich jedoch „Floating Art“. Dabei lässt Hüdig die Farben auf die Leinwand fließen, teilweise in mehreren Schichten. Durch das Kippen und Bewegen der Leinwand fließen die Farben ineinander und ergeben so ganz unterschiedliche und überraschende Motive. „Ich weiß nie, was am Ende herauskommt“, erzählt der 80-Jährige. „Mal ist ein Vulkanausbruch zu sehen, mal eine Tiefseelandschaft mit Fischen.“ Am Ende, so Hüdig, entscheide aber ohnehin der jeweilige Betrachter, was er in die Bilder hinein interpretieren wolle.

Die Kunst ist schon lange Burghard Hüdigs Leidenschaft. Früher, als er noch als Bildjournalist für große Magazine arbeitete und Ministerpräsidenten wie Kurt Georg Kiesinger oder Lothar Späth auf ihren Reisen um die Welt begleitete, war die Kunst noch ein Hobby für ihn. Doch als er vor etwa 15 Jahren in Rente ging, hat er mit dem Malen eine äußerst erfolgreiche zweite Karriere begonnen. Seither sind mehr als 600 Bilder entstanden. In insgesamt 16 Ausstellungen im In- und Ausland waren seine Gemälde schon zu sehen. Eins seiner Werke hat er der Staatsgalerie zur Verfügung gestellt. Andere Bilder von ihm hängen beispielsweise im Deutschen Bundestag.

Mehrfach im Jahr zeigt der Künstler seine Bilder

Seit etwa zehn Jahren organisieren Burghard Hüdig und seine Frau Karin auch Ausstellungen in ihrem eigenen Haus. Seither werden die unterschiedlichen Werke des Künstlers – neue wie ältere – vier bis sechsmal pro Jahr gezeigt.

Die aktuelle Serie „Hüdig malt 80“ steht in direktem Zusammenhang mit dem Alter Burghard Hüdigs. Denn in diesem Jahr ist er 80 geworden. Aus diesem Anlass hat er zahlreiche Bilder im Format 80 mal 100 Zentimeter und 80 mal 120 Zentimeter gemalt. In seiner Ausstellung sind aber auch kleinere Bilder zu sehen – etwa 300 Stück sind aktuell in der Galerie des Künstlers zu bewundern.

Noch bis Januar ist die Ausstellung geöffnet

Zwar gibt es einzelne Bilder, wie etwa Hüdigs Selbstporträt „My Life“ aus dem Jahr 2006, die der Künstler nicht aus der Hand geben will. Die meisten Werke stehen aber zum Verkauf. Wer sich die Ausstellung „Hüdig malt 80“ ansehen möchte, hat dazu noch bis Ende Januar die Gelegenheit. Besichtigungen sind allerdings nur nach vorheriger Anmeldung unter der Telefonnummer 33 75 00 möglich.