Marlis Weber-Raudenbusch und Hans Ginter vor der Feuerbacher Variante der „Petersburger Hängung“ Foto: Susanne Müller-Baji

Der Kunstverein Feuerbach lässt es bei seiner Abschiedsausstellung in der Burgendlandgalerie noch einmal richtig krachen.

Feuerbach - Das Ende ist nahe und es kommt mit Wucht: Zur Kulturnacht am Samstag, 9. April, eröffnet der Feuerbacher Kunstverein seine allerletzte Ausstellung, mit dessen Finissage er sich dann aus dem Vereinsleben des Stadtbezirks verabschiedet. Zuvor gibt es aber noch einmal Kunst geballt und dazu viele Erinnerungen an 33 bildschöne Jahre.

Seit 1983 hat der Verein Kunst und Künstlerpersönlichkeiten in den Stadtbezirk geholt. Nun aber fanden sich für den aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen scheidenden Vorstand keine Nachfolger mehr (wir berichteten), so dass die aktuelle Werkschau das Ende einer Ära markiert. Anstelle der Jahresausstellung, wie sie seit einigen Jahren zur Feuerbacher Kulturnacht stattfand, gibt es nun eine Retrospektive unter der Überschrift „Das Letzte ist oft das Beste“. Das gilt in doppelter Hinsicht: Zum Abschied geben die elf ausstellenden Mitglieder noch einmal alles. Andererseits stimmt die Werkschau eher verhalten ein in den Chor der Veranstaltungen zur Kulturnacht: Vielmehr soll es zur Finissage am 8. Mai ein sehr buntes Kunstfest „mit Verlosung, Musik und mehr“ geben.

Geballte Wucht der Kunst

Bis dahin präsentiert die Burgenlandgalerie noch einmal die geballte Wucht der Kunst. Bunt, pfiffig und eklektisch: „Petersburger Hängung“ nennt sich das Phänomen, bei dem mehr eindeutig mehr ist und die Ausstellungstücke gruppiert und auch in mehreren Reihen übereinander hängen. Anders als bei den früheren Werkschauen führt der Gesamteindruck weg vom individuellen Künstler und hin zu dem, was Kunst vermag: Eine Welt in ihrer Gesamtheit darzustellen, die alles gleichzeitig ist: Laut und leise, aggressiv und poetisch, in stetigem Wechsel und doch auf Dauer ausgerichtet.

Und so begrüßen die Besucher schon im Vorraum Arbeiten von außerordentlicher Strahlkraft: Marlis Weber-Raudenbusch lässt die Callas tremolieren, dass der Umraum zu vibrieren scheint, und an den Farben von Erika Harts „Häusermeer“ kann man sich nicht satt sehen. Drinnen scharen sich die Arbeiten – auch Stücke aus dem Frühwerk der Künstler sind darunter – in schönster „Best of“-Manier: Bei Fritz Arnold mauert der gezeichnete „Krisengipfel“ ganz gewaltig, bei Sigrid Baumann-Senn gibt es die bildgewordene Magie des Materials und bei Hans Ginter schweben die konkreten Bildelemente als gäbe es kein Morgen. Und vieles mehr, das nun in einem genial gehängten Gesamteindruck präsentiert wird.

Finissage am 8. Mai

Hinzu kommt eine Wand, an der das Ausstellungsteam mit den gesammelten Einladungskarten an die Vielfalt der Veranstaltungen des Vereins erinnert und einen Teil der ausstellenden Künstler noch einmal namentlich aufführt – ein Wiedersehen mit längst verstorbenen Mitgliedern inklusive. Auch hier sollte man Zeit zum Blättern einplanen, genauso wie für den Rundgang selbst, denn die Interaktion der Werke untereinander führt zu immer neuen Kunsterfahrungen. Und dann sind da noch die Buchstaben, die in jeder Bildgruppe auftauchen. Sie sind Teil des Gewinnspiels, dessen Teilnahmekarten in der Galerie ausliegen. Bei der Finissage am 8. Mai werden unter den Teilnehmern kleine Kunstwerke verlost. Als bleibende Erinnerung an den Feuerbacher Kunstverein.

Die Werkschau wird am Samstag, 9. April, um 18 Uhr in der Burgenlandgalerie, Eingang St.-Pöltener Straße 29 eröffnet und ist zur Kulturnacht bis 22 Uhr geöffnet. Danach gelten die üblichen Galeriezeiten: Dienstags bis freitags von 15 und 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Am letzten Ausstellungssonntag, 8. Mai, findet von 15 bis 18 Uhr eine Finissage statt.