Die Infotafeln von Peter Vetter zeigen Texte und Fotos zu den Künstlern. Foto: Caroline Leibfritz

Eine Ausstellung im Heimatmuseum Rotenberg würdigt acht Kreative des 20. Jahrhunderts, die in Untertürkheim lebten. Die Schau ist bis Oktober 2015 jeden ersten Sonntag im Monat geöffnet.

Untertürkheim - Ihre Werke könnten vermutlich ein ganzes Gebäude füllen, doch leider ist im Heimatmuseum in Rotenberg nur Platz für acht Infotafeln. Aber zumindest bekommen die Besucher der Ausstellung „Untertürkheimer Künstler im 20. Jahrhundert“ so einen kleinen Einblick in das kreative Schaffen von acht Künstlerpersönlichkeiten, die in dem Stadtbezirk lebten und wirkten. Initiiert wurde die Schau vom Untertürkheimer Bürgerverein. Kommenden Sonntag, 3. Mai 2015, ist sie von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

„Aus Platz-, aber auch aus versicherungstechnischen Gründen können wir hier leider keine Original-Werke ausstellen“, bedauern Ausstellungsmacher Peter Vetter und Bürgervereinsvorsitzender Klaus Enslin. Dennoch, erklärt Vetter, habe sich der Bürgerverein entschieden, verstorbenen Künstlern aus dem Ort eine Ausstellung zu widmen.

Von Käte Schaller-Härlin bis Leonhard Schmidt

Die wohl bekannteste Künstlerin, die im Rotenberger Heimatmuseum vorgestellt wird, ist Käte Schaller-Härlin. Sie wurde mit Porträts, beispielsweise von Theodor Heuss, bekannt. Einen Namen machte sie sich außerdem mit ihren Fresken- und Glasmalereien. Carl Schmauk, der als „Urvater der Untertürkheimer Künstler“ gilt, arbeitete einst als Illustrator. Als Künstler wurde er mit seinen Gemälden mit religiösen Motiven berühmt.

Der Architekt Karl Elsässer machte sich vor allem mit Skizzen von Städten und Gebäuden einen Namen. Emil Glücker, ebenfalls Architekt, malte in erster Linie Porträts, Stillleben und Landschaften. Er gestaltete einst das „Rössle“, das Wappen der Stadt Stuttgart.

Leonhard Schmidt ging als Vertreter der Neuen Sachlichkeit in die Kunstgeschichte ein. Seine Bilder wurden bereits zu Lebzeiten von Museen wie der Stuttgarter Staatsgalerie und der Berliner Nationalgalerie angekauft. Eugen Häfeles Werke zeichnen sich durch eine besondere Detailverliebtheit aus. Seine Gemälde und vor allem seine geschnitzten Holzreliefs zeigen Szenen des früheren Dorflebens in Untertürkheim. Auch Katharina Esslinger, die Frau des einstigen Untertürkheimer Pfarrers, verewigte Untertürkheim und andere Orte in ihren Aquarellen und Federzeichnungen. Gertrud Stechers Bilder erinnern teils an die Werke Hundertwassers.

Jeden ersten Sonntag im Monat ist die Schau geöffnet

In der Ausstellung „Untertürkheimer Künstler im 20. Jahrhundert“ werden neben Infotafeln mit Fotos und Texten auch die Werke der Künstler in Bildschirmshows gezeigt. Die Besucher können sich so einen guten Eindruck des Lebens und Wirkens der acht Kreativen verschaffen.

„Eine solche gemeinsame Ausstellung zu Künstlern aus Untertürkheim gab es vorher noch nie“, sagt Peter Vetter. Deshalb, ergänzt Klaus Enslin, hoffe er, dass einige Originale der Künstler in der Stadtteilbibliothek Untertürkheim gezeigt werden könnten. Dort seien die Bilder versichert.

In der Stadtteilbibliothek ist die Ausstellung vom 24. November bis 19. Dezember 2015 zu sehen. Im Heimatmuseum Rotenberg, Württembergstraße 312, ist sie bis Oktober 2015 immer am ersten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet.