Claudine Geils mag es gerne bunt. Farben sind für sie pure Lebensfreude. Foto: Caroline Leibfritz

Die Bad Cannstatterin Claudine Geils zeigt derzeit eine Auswahl ihrer Kunstwerke in der Weinstube Waldhorn in Untertürkheim. Die Vernissage findet am 9. April 2015 statt.

Untertürkheim - Ihre Bilder erstrahlen in kräftigen Pink- und Orangetönen, in saftigem Grün oder kühlem Blau. Claudine Geils scheint in ihren Werken alles zu nutzen, was die Farbpalette hergibt. Und das will sie auch so. Denn Kunst ist für die Bad Cannstatterin pure Lebensfreude. Und passend dazu trägt ihre aktuelle Ausstellung den Titel „La vie en couleur“, zu deutsch „Das Leben in Farbe“. Seit wenigen Tagen sind zwölf ihrer Werke in der Weinstube Waldhorn in Untertürkheim zu sehen. Offiziell eröffnet wird Claudine Geils’ Ausstellung am 9. April.

Gezeigt werden Acryl-Bilder ganz unterschiedlicher Stilrichtungen – von figürlich bis abstrakt. Ihre figürlichen Motive leitet Claudine Geils gerne aus der Natur ab. Sie malt Blumen, Tiere, Moorlandschaften. Und manchmal auch ein Gesicht oder eine Person. Auf dem Werk „Die schöne Odalisque“ ist eine verführerische Frau zu sehen, die nur mit einem Handtuch bekleidet ist. Das Gemälde „Légereté“, was übersetzt „Leichtigkeit“ bedeutet, zeigt eine Taube, die ihre bunt gefiederten Flügel ausbreitet und sich vom Wind tragen lässt. Beim Bild „vivre“, zu deutsch „leben“, ist ein Gesicht in den unterschiedlichsten fröhlichen Farben zu sehen.

Claudine Geils malt schon seit ihrer Kindheit

Diese Farbigkeit ist Claudine Geils’ Markenzeichen. „Ich mag es bunt, das ist für mich eine Lebenseinstellung“, sagt die gebürtige Französin. „Und Farbe bringt einfach Freude.“

Mit dem Malen hat Claudine Geils schon in Kindertagen begonnen. Damals lebte sie noch in der Bretagne. Sie besuchte mehrere Kunstkurse. Erst in Frankreich und später auch in Deutschland, nachdem sie der Liebe wegen zu ihrem Mann nach Bad Cannstatt gezogen war. Die Malerei war für die 70-Jährige, wie sie sagt, stets „eine Freude“. Nach dem Tod ihres Mannes vor elf Jahren lernte sie die Kunst aber auch als eine Form der Therapie kennen.

Im Malstudio 3F unterrichtet Geils ehrenamtlich Kunst

Heute hilft Geils auch anderen dabei, sich mittels der Kunst zu öffnen und ihre künstlerische Ader zu entdecken. Seit sieben Jahren leitet sie ehrenamtlich das Malatelier „3F – Farbe, Freude, Freiheit“ im Anna Haag Mehrgenerationenhaus in Bad Cannstatt. Dort unterrichtet sie Menschen jeden Alters, die Lust haben, sich künstlerisch zu verwirklichen. Auch Kranke und behinderte Menschen sind dabei. „Im Malatelier merke ich immer wieder, dass Kunst auch die Kommunikation unter den Leuten fördert“, sagt Geils. „Es ist eine wahre Freude für mich, mit den Menschen zu arbeiten und sie dabei zu beobachten, wie sie etwas erschaffen, das sie sich früher nicht getraut hätten.“

Das Malen ist für Claudine Geils eine Notwendigkeit im Leben, etwas, das sie braucht, wie sie erklärt. Und entsprechend wird sie auch nicht müde, an ihrer Technik und ihren Bildern immer weiter zu feilen. Obwohl sie schon mehr als 200 Bilder gemalt und diese in zahlreichen Ausstellungen präsentiert hat, hält sie sich künstlerisch für „noch lange nicht fertig“. Entsprechend will sie – auch nach der Ausstellung in der Weinstube Waldhorn und anderen Schauen – mit der Kunst weitermachen. Und zwar solange „bis mir der Pinsel aus der Hand fällt“.

Vernissage am 9. April 2015