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Vor allem in Kliniken arbeiten immer mehr ausländische Ärzte. Damit sie für Patienten nicht zum Risiko werden, müssen sie neuerdings eine Fachsprachenprüfung ablegen. Viele scheitern.

Stuttgart - Seit Juli 2015 nimmt die Landesärztekammer Baden-Württemberg die sogenannte Fachsprachenprüfung für ausländische Ärzte ab. Jeder Mediziner mit im Ausland erworbener Ausbildung muss sie bestehen, sonst erteilt das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart keine unbefristete Berufserlaubnis (Approbation). Insgesamt 177 Mediziner haben die Fachsprachenprüfung zwischen Juli und Dezember in den vier Bezirksärztekammern des Landes abgelegt. Das Ergebnis: 120 (67,8 Prozent) haben bestanden, 57 (32,2 Prozent) sind durchgefallen.

Für Ulrich Clever, Präsident der Landesärztekammer, ist die relativ hohe Durchfallquote nicht überraschend. „Die Approbation bedeutet einen sicheren Aufenthalt und Berufseinstieg in Deutschland. Deshalb melden sich auch viele Mediziner zur Fachsprachenprüfung an, die noch keine ausreichende Sprachsicherheit haben“, sagte er unserer Zeitung. Im Sinne des Patientenschutzes sei es jedoch absolut notwendig, dass Bewerber die medizinische Fachsprache auf Deutsch beherrschen.

Unter den Approbierten ist auch ein Syrer

Die Ärztekammer schlüsselt die von ihr geprüften Ärzte nicht nach ihrer Nationalität auf. Nach Zahlen des Regierungspräsidiums Stuttgart ergibt sich dieses Bild: Von 236 ausländischen Ärzten (ohne Zahnärzte), denen im Gesamtjahr 2015 die Approbation erteilt wurde, kamen die meisten, nämlich 34, aus Österreich. Es folgten Rumänien (31), Italien (20), Griechenland und Ungarn (je 14) sowie Polen (13). Bei den Nicht-EU-Ländern lag Russland mit sieben Ärzten vorn. Unter den Approbierten ist auch ein Syrer.

Neben der Fachsprachenprüfung muss ein Arzt zudem allgemeine Sprachkenntnisse nachweisen, das heißt: Er muss seinen Patienten inhaltlich ohne große Rückfragen verstehen und sich mit ihm verständigen können.