Der amtierende Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und sein Herausforderer Guido Wolf (CDU). Foto: dpa

Am Donnerstagabend sendet der Südwestrundfunk live das Duell der Kontrahenten Kretschmann und Wolf. Beide können zeigen, was sie können.

Stuttgart - Rund zwei Monate vor der Landtagswahl streiten der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann und CDU-Herausforderer Guido Wolf das erste Mal vor laufender Kamera. Der Südwestrundfunk überträgt die 45 Minuten lange Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg Extra“ live am Donnerstagabend (20.15 Uhr).

In dem Streitgespräch soll es unter anderem um die Bewältigung der Flüchtlingskrise und Konsequenzen aus den Silvesterübergriffen auf Frauen in Köln und andernorts gehen. Die grün-rote Landesregierung mit Kretschmann an der Spitze will am 13. März wiedergewählt werden. CDU-Spitzenkandidat Wolf will die Macht nach fünf Jahren in der Opposition für seine Partei zurückerobern.

Von den Grünen hieß es, Kretschmann werde gut vorbereitet in das Gespräch gehen, er werde dafür aber keine besondere Pirouette drehen. Wolf ließ über seinen Sprecher ausrichten, er freue sich auf die Debatte. „Die Wählerinnen und Wähler bekommen so Gelegenheit, die beiden Kandidaten um das Amt des Ministerpräsidenten und ihre Argumente unmittelbar miteinander vergleichen zu können.“

Wahlkampf noch nicht im Bewusstsein der Bevölkerung“

Der Kommunikationswissenschaftler von der Universität Hohenheim, Frank Brettschneider, sagte, der Wahlkampf hat im Bewusstsein der meisten Menschen noch nicht richtig begonnen. „Daher dürfte das Interesse an der Sendung am Donnerstag deutlich geringer sein als normalerweise bei TV-Duellen.“ Trotzdem werde das Aufeinandertreffen wahrscheinlich interessant. „Zum einen wird dann deutlich, wie der Ministerpräsident und sein Herausforderer miteinander umgehen - eher konfrontativ oder eher sachbezogen.“ Zum anderen gebe das Streitgespräch voraussichtlich einen ersten Eindruck von Schwerpunkten, die beide in den nächsten Wochen setzen werden.

Vergangene Umfragen hatten weder eine Mehrheit für die Fortsetzung von Grün-Rot noch für eine neue Regierung aus CDU und FDP gesehen. Am Mittwoch sorgte ein Artikel in der „Bild“-Zeitung für Wirbel, wonach die CDU im Südwesten nur noch auf 32 Prozent kommt und die Alternative für Deutschland auf 15 Prozent. Welches Institut die Umfrage durchführte und wie viele Befragte dafür kontaktiert wurden, ging daraus nicht hervor. CDU-Wahlkampfleiter Thorsten Frei erklärte dazu: „Wir haben diese angebliche Umfrage, zu der entscheidende Informationen fehlen, nicht in Auftrag gegeben und kennen sie nicht.“