Ankommen und sich einfach mal fallen lassen: Übernachtungsmöglichkeiten aller Kategorien hat auch der Kreis Göppingen zu bieten. Foto: Mauritius

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Der Stauferkreis bietet unterschiedliche Schlafgelegenheiten und Unterkünfte – auch außergewöhnliche.

Hohenstadt - Dass der Tourismus nicht nur in Gegenden, die als Top-Urlaubsziele gelten, einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor darstellt, hat sich inzwischen allgemein herumgesprochen. Zumal Tourismus längst viel mehr ist, als Urlaub zu machen: Von Gesundheits- und Business-Tourismus ist inzwischen ebenso die Rede wie vom Messe- oder Montage-Tourismus. All diese Reisenden müssen, wenn sie denn fern der Heimat unterwegs sind, irgendwo übernachten, und sie tun das in zunehmendem Maße auch im Kreis Göppingen.

Dabei gilt – in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes – die Redewendung, dass man genauso liegt, wie man sich bettet. Mehr als 150 Angebote in allen Kategorien gibt es zwischen Alb und Schurwald, vom Fünf-Sterne-Luxus im Burghotel Staufeneck bis zum spartanisch eingerichteten Fremdenzimmer, von der komfortabel ausgestatteten Ferienwohnung bis zur Übernachtung im mitgebrachten rollenden Quartier auf irgendeinem Wohnmobilstellplatz.

Zahl der Übernachtungen um 25 Prozent angestiegen

Statistisch erfasst sind im Stauferkreis 4400 Schlafgelegenheiten für Gäste jeglicher Couleur. Es dürften allerdings etliche mehr sein. Ganz sicher höher als die beim Statistischen Landesamt gemeldete absolute Zahl an Übernachtungen ist die Quote in jedem Fall. Das liegt daran, dass in die Auswertung nur Betriebe mit mehr als zehn Übernachtungsstätten Eingang finden. Kleinere Pensionen, viele Privatzimmer-Vermieter oder Gasthöfe fallen also aus der Erhebung heraus.

Dennoch ist die Entwicklung der jährlichen Übernachtungszahlen natürlich ein wichtiger Fingerzeig, für die Tourismusmacher ebenso wie für all jene, die Beherbergungsmöglichkeiten anbieten – oder künftig anbieten wollen. Im Stauferkreis zeigt die Tendenz seit Jahren nach oben. In den Jahren 2010 bis 2015 ist ein Zuwachs um fast 25 Prozent zu verzeichnen, von knapp 450 000 kletterte die Zahl der Übernachtungen auf mehr als 550 000. Die leicht abnehmende Zahl der Schlafgelegenheiten (von 4600 auf 4400) sorgte zudem dafür, dass die Auslastung stieg (von 28,3 auf 37,5 Prozent).

Vor allem kleine Ferienwohnungen werden immer begehrter

Dass der Markt noch mehr hergibt, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass in Eislingen bereits ein neues Hotel eröffnet hat und dass am Göppinger Kornhausplatz in absehbarer Zeit eines eröffnen wird. Weiteren Bedarf gebe es aber nicht nur, was den Bereich Geschäftsreisen angehe, betont Holger Bäuerle, der Tourismusmanager des Landkreises. „Vor allem unsere drei Heilbäder Boll, Ditzenbach und Überkingen werden immer beliebter“, sagt er.

Die Geschäftsführerin der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf (ESA), Isabell Noether, registriert zudem eine verstärkte Nachfrage von Wanderern: „Außerhalb unserer Pauschalen sind vor allem kleine gemütliche Ferienwohnungen, am besten mit Familienanschluss, begehrt.“ Um diese Bedürfnisse befriedigen zu können, werde gerade in diesem Bereich zunehmend akquiriert, fügt sie hinzu. Einen weiteren Beleg, dass vermehrt „echte Urlauber“ im Kreis Göppingen landen, liefert für Noether das neue Albhotel Malakoff bei Wiesensteig. „Das regionale Konzept und die Möglichkeiten, die es dort gibt, kommen an“, weiß die ESA-Geschäftsführerin zu berichten. Noethers Kollege Holger Siegle von der Touristikgemeinschaft Stauferland bestätigt diese Einschätzungen: „Vor allem wer nach kleineren Unterkünften sucht, hat häufig Probleme, fündig zu werden.“ Die Auslastung sei sehr hoch, fügt er hinzu.