Die Geschichten aus Heslach werden auf Smartphones und Tablets angezeigt. Foto: Lisa Wazulin

Beim Projekt Storycaching des Jugendhauses Heslach kann man die Geschichte des Stadtteils neu erleben.

S-Süd - Wer heute durch Heslach spaziert, der könnte schon bald kleinen Gruppen begegnen, die wie gebannt auf ihre Smartphones oder Tablets starren. Eigentlich kein ungewöhnliches Bild im heutigen digitalen Zeitalter, wenn da nicht das Alter der Teilnehmer wäre: Vom erfahrenen Senioren bis zum blutjungen Schüler, sie alle sind auf der Suche – nach Geschichten zur Geschichte. „Die Idee zur digitalen Schnitzeljagd hatten wir schon vor einigen Jahren“, erklärt Stefan Pförter. Der Mitarbeiter im Jugendhaus Heslach wollte damals mit den Mitgliedern der Gruppe Senioren-Net den eigenen Stadtteil neu entdecken – das Projekt „Storycaching“ war geboren. Knapp vier Jahre später ist im Mehrgenerationenhaus am vergangenen Dienstag der Startschuss für die Schnitzeljagd gefallen.

Das Jugendhaus hat für Storycaching eigens eine App entwickeln lassen

„Wir haben dafür eine Smartphone-App entwickeln lassen“, erklärt Martin Wiltschek, der Leiter des Jugendhauses. Die ist für alle Betriebssysteme geeignet und kann unter www.storycaching.de heruntergeladen werden. Ähnlich wie beim Geocaching, bei dem mittels GPS-Signal in der Natur nach verborgenen Schätzen gesucht wird, warten spannende Geschichten an bestimmten Orten in Heslach – erzählt mit Bildern, Hintergrundtexten und Videos. Drei Jahre lang haben Schüler der Schickhardt-Realschule, die Gruppe Senioren-Net, die Kindertagesstätte „Wilde Wanne“ und das Generationenhaus gemeinsam mit dem Jugendhaus in Workshops neue Geschichten geschaffen. Verteilt über den ganzen Stadtteil gilt es nun, 16 Stationen aufzuspüren. Wer waren eigentlich die Toten, die auf dem Friedhof begraben sind? Und welche Gaststätte war bekannt für das schärfste Gulasch der Stadt?

„Für die ganze Tour braucht man gut zwei Stunden. Dabei haben wir noch längst nicht alles erzählt“, erklärt Pförter. Wer kein Smartphone besitzt, der kann sich einfach Tablets ausleihen – im Mehrgenerationenhaus oder im Jugendhaus. Denn das Ausleihen ist kostenlos, genau wie das Storycaching selbst.