Auch Schwaben zieht es hinaus in die Welt. Foto: Fotolia

Folgender Beitrag gehört in die Abteilung „Schwäbisch weltweit“, denn es erreicht uns ein Brief aus Bollène.

Folgender Beitrag gehört in die Abteilung „Schwäbisch weltweit“. Aus Bollène in Frankreich erreichte uns ein Brief von Lore Ford. Sie schreibt:

„Eine Freundin aus Herrenberg schickte mir einen Stapel der schwäbischen Artikel aus Ihrer Zeitung, die mir als alte Schwäbin viel Freude bereiten. Ich selbst wohnte 20 Jahre lang in Laichingen auf der Schwäbischen Alb, ein Jahr in England, 30 Jahre in den USA und nun seit 18 Jahren in Frankreich. Trotz dieser langen Abwesenheit von meiner Heimat ist Schwäbisch die einzige Sprache, in der ich ein richtiges Sprachgefühl habe und in der ich immer noch denke.

Einer meiner Cousins zog nach Norddeutschland, nach Hildesheim, und heiratete eine norddeutsche Frau. Seine Kinder sprechen ein sehr schönes Hochdeutsch, jedoch nicht Schwäbisch. Der kleine Thomas, der damals vier Jahre alt war, durfte die Ferien bei der Oma in Laichingen auf der Schwäbischen Alb verbringen. Er spielte mit den Nachbarkindern, die er zunächst nicht verstand. Einmal kam er jedoch ganz aufgeregt ins Haus gelaufen und rief: ,Oma, Oma, ich hab’s. Lupf mi au heißt: Heb mich mal hoch!‘“

Aus Herrenberg schreibt Leserin Gertrud Glaser: „Mein Großvater war Schreiner in unserem kleinen Dorf. Er hat zusätzlich den Mesnerdienst gemacht – 38 Jahre lang. In unserem Hause wurde nie geflucht, was ich schön finde. Einmal hat er zu mir gemeint:

,Mädle, merk dr, mit de baise (böse) Leut’ muasch guat bleiba.Von dene wird mr gscholda.“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Margot Bauer-Nill aus Stuttgart: „Wenn irgendeiner etwas Dummes gesagt hat, lautete bei uns das geflügelte Wort: ,Du muasch doch uf an Schemel schtanda, wenn de am Kopf kratze willscht.‘“