Kühe auf der Weide Foto: dpa

Drei Nachträge unserer Leser zu unserem Bericht vom Montag über den schwäbischen Begriff „d’Lach“.

Stuttgart - Gabi Schlewek aus Wendlingen erzählt: „Eines Tages, ich war ungefähr 20 Jahre alt, kam meine Tante auf Besuch, um meiner Oma die Haare zu machen. Als sie mit frisch eingedrehten Haaren unter der Haube saß, konnte ich mich ein wenig mit meiner Tante unterhalten. Ich erzählte ihr, dass ich frisch verliebt war. Da ertönte es unter der Haube: ,Jo, jo so schee mecht i’s au mol hau. Dagsiber isch mr frei ond ungebunda ond nachts isch ma verheiratet.‘“ Sie konnte es nicht verstehen, dass dieser Freund bei mir übernachten durfte. Ja, so war sie halt unsere Oma . . .“

Drei Nachträge zu unserem Bericht vom Montag über den Begriff „d’Lach“. Volker Reutter aus Kuppingen schreibt: „Im Gäu wurde der Begriff auch für Gülle benutzt – ,es wird Lacha g’führt‘, also Gülle auf die Wiese ausgefahren.“ Dieter Lautenschläger aus Weinstadt-Endersbach bemerkt: „Die Bauern sprachen von ,Lacha fahra‘. Beim Mist wurde dagegen von ,Mischt fiehra‘ gesprochen. Etwa in dem Sprüchle: ,Es regelet, es tröpfelet, d’ Baura fiehrat Miiischt.‘“ Aus Rudersberg schreibt Kurt Heck: „In meiner Jugendzeit haben die Bauern im Dorf ,Lacha gfiehrt‘. Benutzt wurde dafür ein,Lachafass‘, ein langes Holzfass auf einem Leiterwagen. Oben hatte das Fass eine kreisrunde Öffnung zum Einfüllen mit der ,Lachaschapf‘. Geschöpft wurde aus dem ,Lachaloch‘, manche hatten auch ,Lachabomba‘ (Hand- oder Elektropumpen). Gezogen wurde das Gefährt von Ochsen oder Kühen.“

Der Spruch des Tages kommt Leserin Margot Gütler aus Plüderhausen. Sie schreibt: „Von meiner Oma kenne ich einen Spruch, der mich als Kind rein rechnerisch irritierte. Heute, selbst Mutter und Großmutter, weiß ich, wie recht sie damals hatte: ,A muadr ka fenf Kendr versorga, aber fenf Kendr koi muadr!‘“ Ein Nachtrag in eigener Sache: Die Appetit machenden Bilder vom Krautsalat und dem Kartoffel-Stierum in der gestrigen Ausgabe stammen von Johannes Guggenberger. Irrtümlicherweise war ein falscher Name abgedruckt. Ein Blick auf den Weblog von Johannes Guggenberger ist übrigens sehr zu empfehlen: http://www.stuttgartcooking.de/2012/11/kartoffel-stierum-und-warmer-krautsalat.html.