Kleine Repa Foto: dpa

Fritz Flattich aus Wiernsheim erzählt eine nette Begebenheit aus dem Gottesdienst.

Stuttgart - Gerda Fiedler aus Lenningen-Hochwang schildert eine Begegnung in einem Supermarkt. „Im rechten Gang, Richtung Kassen, am Ende des Kühlregals nahm mir eine andere Kundin mit ihrem Begleiter von links kommend die ,Vorfahrt‘. Ich ging etwas erschrocken einige Schritte zurück und hörte das Paar hinter mir sagen: ,Vorsicht Die kommt z’rück, sonst bischt he!‘“ Da ich gerade von einem Frauenfrühstück mit dem Vortrag ,Wenn die Seele nicht mehr sing‘ kam, war ich in außerordentlich guter Stimmung und konnte – obwohl ich sehr betroffen war – lächelnd erwidern: ,Dia wo i he g’macht ha, leabed älle no!‘ Das war an diesem Tag mein Beitrag zum Motto: ,Seid nett zueinander.‘“

Fritz Flattich aus Wiernsheim erzählt eine Begebenheit aus dem Gottesdienst: „In einer württembergischen Gemeinde war ein neuer Pfarrer eingezogen. Da er gut predigte, konnte er sich über einen Mangel an Gottesdienstbesuchern nicht beklagen. So machte sich nach langer Zeit auch ein gewisser Karl auf den Weg in die Kirche. Er fand gerade noch einen Platz neben der jungen Pfarrfrau. Kurz darauf sprach er seine Nebensitzern an: ,Jetzt gucket Sia sich dees amole o. Do hot scheint’s oiner viel Zeit ghet, ond zwei Huethooka (Huthaken) omdreht. Dees stört mir. I ben nämlich Schlosser.‘

Während der Predigt nahm Karl seinen Taschenmesser aus der Rocktasche, drehte die Schrauben los und brachte die Huthaken wieder in die rechte Ordnung. Beim ,Amen‘ war die Arbeit schließlich getan. Wenig später beim Abschlusslied wandte Karl sich wieder an die Pfarrfrau und sagte: ,Heut opfere i nex! Heut han i gnuag g’schafft für d’Kirch!‘“

Die „Rotznasen-Beiträge“ wollen nicht enden. Ingrid Dettinger aus Stuttgart-Feuerbach zitiert einen Spruch, den ihre Großeltern und ihre Eltern verwendeten, um auszudrücken, dass jemandem unverhofftes und eventuell unverdientes Glück widerfahren war: ,Dem lauft dr Rotz aber zwoireihig d’Nas nuff.‘ Bei Hans Münzinger und Otto Schäfer heißt es: „Dem isch d’r Rotz zwoireihig d’r Backa nuff gloffa.“

Aus Murr schreibt Helga Bäuerle: „Bei dem Lied ,uffm Wasa graset Hase‘ hatten wir noch einen weiteren Vers. Der ging so:

Wia i han ens Tischtuach gschneitzet

hat mei Muadr grausig dau

hat me bei de Ohra gnomma

kasch dein Rotz net hanga lau.“

Ein Nachtrag hat uns auch zum Thema „Blätz“ („Auf gut Schwäbisch“ vom 11. Februar) erreicht. Aus Backnang schreibt Willi Wurst: „Folgendes Verslein stammt von meinem Vater, der selbstständiger Schneidermeister war, und Blätz als Stoffflecken oder Flicken kannte:

Abfäll, Spiggl, Blätz ond Fleck

tut dr’ Schneidr Kloos aweg

kommt dr’ Pfarr’ ens Kloosa Haus

froagt den alta Kloose aus:

,Machsch dr’ doa koi Gwissa draus?‘

– ,Noi maim Bua a Hoosa!‘“

Der schwäbische Spruch des Wochenendes kommt von Herbert Hertfelder aus Waldenbuch: „In Steinenbronn sagten die Erwachsenen, wenn ein junger Mensch etwas wusste: ,Mo will au dear des hearwissa, dear hot doch no da Scheisshafareng am Arsch.‘“

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