Ein Faschings-Beitrag von „Auf gut Schwäbisch“-Zeichner Peter Ruge Foto: Peter Ruge

Von Irmgard Abt aus Steinenbronn stammt ein etwas anderes Fasnets-Rezept.

Stuttgart - Von Irmgard Abt aus Steinenbronn stammt ein etwas anderes Fasnets-Rezept. Sie schickt vorweg: „Früher hen d’ Fraua zwoi bis drei Schürz uff anander aghet. Oin für da Stall, oin fürs Kocha, ond oiner, der isch emmer sauber blieb’a em Fall, äbber kommt. So hot se no oifach dia zwoi Zipfel von dr Schurz gnomma ond oba en da Bond nai g’schteckt – no hot koiner g’seah, wia dreckich dr Ober-Schurz isch.

Zutaten für ca. 25 Schurzzipfl-Kiachla:

500 g angewärmtes Mehl,

1 Messerspitze Malzmehl

50 g Zucker

1/4 Liter Milch, knapp

1–2 angewärmte Eier, je nach Größe

80 g. zerlassene Butter oder Schmalz

1/2 TL Salz

1 halb abgeriebene Zitronenschale

500 g. Schmalz oder Öl zum Frittieren

Zubereitung:

Einen kleinen Vorteig machen und ca. 1/2 Stunde gehen lassen. Dann kommen alle Zutaten nacheinander in den Vorteig, so dass ein zarter und luftiger Teig entsteht. Dieser Teig wird so lange geknetet, bis er Blasen zeigt und sich von der Schüssel löst. Dann stellt man ihn ca. 30 Minuten bedeckt zum Aufgehen warm. Den Teig auf ein bemehltes Nudelbrett portionsweise etwa 1 cm dick ausrollen und mit einem Teigrädchen sechs Zentimeter lange Rauten ausrädeln. In die Mitte eine längliche Öffnung schneiden und jeweils ein Teigende vorsichtig durchziehen. Alle fertigen Küchle abgedeckt gehen lassen Das Frittierfett auf 180 Grad erhitzen, jeweils drei bis vier Küchle fünf bis sechs Minuten lang goldbraun ausbacken und einmal wenden. Die Schurzzipfel-Küchle abtropfen lassen und Puderzucker großzügig darüber streuen. Guten Appetit.“

Ein kleiner Nachtrag von Helga Gackenheimer zum Beitrag „Hirrlinger Butz“ vom vergangenen Samstag: „Als ich den oben genannten Beitrag las, fiel mir ein Ausspruch ein, den man früher oft hörte, wenn Kinder nicht artig waren: ,I hau dir glei oine an Butza no (Butza = Meggl). Damit ist der Kopf gemeint.“

Annerose Wenger aus Leinfelden-Echterdingen schreibt zum Thema Spätzla: „Eine Frau aus Norddeutschland – mit einem Schwaben verheiratet – wollte ihrem Mann eine Freude machen und für ihn Spätzla kochen. Leider wusste sie nicht, wie man sie macht. Sie warf also kurzerhand den Teig ins kochende Wasser und wartete eine Weile ab, ob sich etwas tut, was – oh Wunder – jedoch nicht der Fall war. Da sagte sie zu ihrem Mann: ,Du, der Teig spätzelt gar nicht.“

Dem Fasnets-Brauchtum sind viele Publikationen gewidmet. Auf ein jüngst erschienenes Buch sei an dieser Stelle hingewiesen – verfasst von Ulrich Werner Schulze. Auf 148 Seiten hat der Journalist Besonderheiten der Bonndorfer Fastnacht zusammengetragen, deren Ursprünge im 18. Jahrhundert liegen. „Geschichte(n) der Bonndorfer Fastnacht“ heißt das üppig bebilderte Buch, das überdies viel über die schwäbisch-alemannische Fastnacht verrät. Preis: 15 Euro. Zu beziehen bei www.edition-winterwork.de und beim Autor: schulze_ulrich@web.de

Auch der schwäbische Spruch des Tages hat – wie könnte es anders sein – mit Fasching zu tun. Siegfried Glemser aus Herrenberg schreibt: „Eemmer am Fasnets-Dienschdag hot mei Muader Fasnets-Kiachla gmacht, ond dia hend saumäßich guad gschmeckt. Dazua hot se au a Schbrichle gwisst: ,Luschdig isch dia Fasenacht, wenn mei Muader Kiachla macht. Wenn se aber koine macht, no pfeif i uff die Fasenacht.‘ Ond sell hot gschdemmt.“

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