Peter Hinderer trinkt seinen Wein am liebsten dort, wo er wächst. Foto: Annina Baur

Peter Hinderer ist Vorsitzender des Kulturvereins `s Dudelsäckle und in Bad Cannstatt aufgewachsen. Seit fast 30 Jahren organisiert er kulturelle Veranstaltungen in Bad Cannstatt und den angrenzenden Stadtbezirken.

Bad Cannstatt - Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner? In einer Serie stellen wir Cannstatter Persönlichkeiten vor, sprechen mit ihnen über Privates, aber auch über Aktuelles aus dem Stadtbezirk.

Herr Hinderer, was darf es für Sie sein, Wein oder Wasser?
Gerne ein kühles Glas Riesling. Am liebsten mit Freunden in einer lokalen Besenwirtschaft.
Wenn Sie dabei in Ihren Kalender schauen: Was steht in der kommenden Woche an?
Am 23. April ist Musik & Wein. Von 13 Uhr an ist auf der Dudelsäckle-Bühne im Biergarten des Wirtshauses Zur Alten Schmiede Programm. Gespielt wird Folk vom keltischen Bereich bis nach Amerika. Das Besondere ist, dass wir unseren Vereinsmitgliedern ein Forum bieten und Leute aus unseren Reihen auftreten. Am 28. April werden die Cannstatter Mundarttage eröffnet. Günther Wölfle singt auf schwäbisch Lieder, Blues und Parodien. Bis zum 11. Juni gibt es unter anderem Theater, Stadtspaziergänge und eine Weinwanderung. Das Programm steht im Internet unter www.cannstatter-mundarttage.de.
Wie lange engagieren Sie sich schon in Bad Cannstatt?
Eigentlich bereits seit den 70er Jahren. Ich war in der Jungschar- und Clubarbeit in der Steigkirchengemeinde aktiv; hielt Jungschargruppen, veranstaltete Freizeiten und gab die damalige Jugendhauszeitung „oben-ohne“ heraus. Im Jahr 1988 gründete ich zusammen mit Freunden den Kulturverein `s Dudelsäckle, dessen Vorsitzender ich bis heute bin. Damals gab es wenig kulturelle Angebote im Stadtbezirk; das wollten wir ändern. Der Verein pflegt Heimat, Kultur und Mundart, letzteres speziell bei den Cannstatter Mundartagen, die zum zehnjährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1998 initiiert wurden.
Was macht den Verein `s Dudelsäckle aus?
Die rund 200 Mitglieder organisieren alle Veranstaltungen ehrenamtlich, machen Kultur zum Anfassen. Wir ermöglichen dem Publikum direkten Kontakt zu den Künstlern und bieten Nachwuchskünstlern ein Forum – immer am letzten Freitag im Monat bei einer Open Stage. Es kommen aber auch bekannte Künstler wie im Juli Marianne Sägebrecht zu uns.
Sie sind in Bad Cannstatt aufgewachsen: Was gefällt Ihnen am Stadtbezirk?
Ich bin im Stadtteil Birkenäcker aufgewachsen und ging in die Jahn-Realschule. Ich schätze die Vernetzung der Vereine und Institutionen im Stadtbezirk Bad Cannstatt. An den Cannstatter Mundarttagen sind dieses Jahr wieder acht Vereine beteiligt. In der Vereinigung Cannstatter Vereine schließen sich die Vereine zusammen.
Was mögen Sie weniger am Stadtbezirk? Wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Mit Veranstaltungsräumen sieht es nicht so gut aus. Unsere „Open Stage“ ist im Turnerbund Bad Cannstatt gut untergebracht. Nach der Schließung des Otto-Riethmüller-Hauses wechselten wir mit unseren Konzerten ins Haus am See in Hofen. Das Bürgerhaus Kursaal verursacht diverse Nebenkosten, das ist für uns leider deshalb eher schwierig.
Wo trinken Sie Ihren Wein am liebsten?
Dort wo er wächst: Direkt in den Steillagen des Cannstatter Zuckerle oder früher in Opas Keller im Gaisburger Abelsberg direkt vom Fass.