Die Rostockerin Kathrin Wegehaupt ist am Neckar heimisch geworden. Foto: Annina Baur

Kathrin Wegehaupt ist Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin des Kulturkabinett auf dem Seelberg. Die neue Spielzeit hat gerade begonnen und bringt viele Aufführungen und theaterpädagogische Projekte.

Bad Cannstatt - Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner? In einer Serie stellen wir Cannstatter Persönlichkeiten vor, sprechen mit ihnen über Privates, aber auch über Aktuelles aus dem Stadtbezirk.

Frau Wegehaupt, was darf es für Sie sein, Wein oder Wasser?
Wein, am liebsten einen schweren, dunkelroten.
Und wenn Sie bei einem Glas in Ihren Kalender schauen, was steht in der kommenden Woche an?
Obwohl wir die Spielzeit am 17. September mit einer Vernissage, Musik, Theater und einem Fest offiziell bereits eröffnet haben, stecken wir noch mitten in den Vorbereitungen, so richtig los geht es ab Oktober. Am 7. Oktober treten Literomúsica auf. Die Gruppe hat sich dieses Mal einen Chor eingeladen, auf der Bühne werden Musik und Poesie kombiniert. Die Zuschauer sind eingeladen, sich mit den Musikern und Rezitatoren auf eine Reise durch die lateinamerikanische Musik zu begeben, die sich thematisch mit dem Thema Fortbewegung beschäftigt. Die Gruppe probt bereits regelmäßig in unseren Räumen. Außerdem beginnen nun unsere theaterpädagogischen Projekte an drei Ganztagsschulen und in einer Kindertagesstätte.
Seit wann arbeiten Sie in Bad Cannstatt?
Ich habe im Herbst 2011 im Kulturkabinett angefangen.
Was hat sich seither getan?
Das Kulturkabinett hat sich sehr verändert. Das gilt sowohl für die Räumlichkeiten, die wir selbst umgebaut haben, als auch für die inhaltliche Struktur. Wir sind internationaler und interkultureller geworden und haben die Theaterpädagogik ausgebaut. Außerdem sind wir stetig gewachsen, zurzeit sind so viele freie Mitarbeiter und Gruppen wie nie zuvor am KKT tätig.
Was mögen Sie am Stadtbezirk Bad Cannstatt?
Ich mag es, durch die Straßen zu laufen und viele Bekannte zu treffen. Außerdem gefällt mir die Lage am Fluss. Ich stamme aus Rostock und die Nähe zum Wasser hat es mir erleichtert, hier heimisch zu werden. Gelegentlich mache ich in der Mittagspause einen Spaziergang am Neckar oder gehe Inlineskaten. Außerdem mag ich die Menschen: Es gibt viele, die sich für den Stadtbezirk engagieren.
Was gefällt Ihnen weniger, was müsste verbessert werden?
Der Neckar ist schön, sollte aber noch besser erlebbar gemacht werden. Ich hoffe, einige Pläne der Stadtverwaltung und anderer Einrichtungen werden bald umgesetzt. Schade finde ich, dass Bad Cannstatt immer noch verrufen ist. Ich habe das nie so erlebt. Der Hallschlag zum Beispiel ist ganz anders als sein Ruf. Da müssen noch einige Klischees abgebaut werden.
Und wo trinken Sie Ihren Roten am liebsten?
Wir haben einen sehr guten hier im KKT. Nach einer Premiere oder bei der Spielzeiteröffnung genehmige ich mir gerne ein Glas davon. Oder natürlich zuhause, unter Freunden.