Roland Müller leitet das Stadtarchiv und fühlt sich wohl an seinem Arbeitsplatz in Bad Cannstatt. Foto: Achim Zweygarth

Roland Müller, der Leiter des Stadtarchivs, mag seinen Arbeitsplatz in Bad Cannstatt. Allerdings würde er sich wünschen, dass es mit dem neuen Stadtteil Neckarpark zügiger vorangeht.

Bad Cannstatt - Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner? In einer Serie stellen wir Cannstatter Persönlichkeiten vor, sprechen mit ihnen über Privates, aber auch über Aktuelles aus dem Stadtbezirk.

Herr Müller, was darf es für Sie sein, Wein oder Wasser?
Alles zu seiner Zeit: Wein, Wasser, Bier.
Und wenn Sie dabei in Ihren Kalender schauen, was steht kommende Woche an?
Natur und Kultur – ich tanke Kraft für ein anstrengendes Programm. Nur zwei Highlights neben den vielen alltäglichen Aufgaben: Das Stadtarchiv eröffnet am 31. Mai eine Ausstellung über den Nachlass der Stuttgarter Künstlerin Käte Schaller-Härlin, außerdem sind wir Gastgeber einer bundesweite Tagung von Archivpädagogen mit einem öffentlichen Gesprächsabend am 10. Juni unter anderem mit der Schriftstellerin Katja Petrowskaja.
Seit wann arbeiten Sie in Bad Cannstatt?
Das Stadtarchiv hat in Bad Cannstatt am 22. Januar 2011 eröffnet und seither, die vielen Termine zuvor bei Planung und Umbau nicht eingerechnet, fahre ich täglich aus dem Westen nach Bad Cannstatt.
Der Umzug des Stadtarchivs nach Bad Cannstatt war nicht unumstritten. Wie beurteilen Sie heute die Wahl des Standorts im Neckarpark?
Eher alternativlos, wie man heute sagt, als umstritten. Das Stadtarchiv ist Partner der städtischen Dienststellen, Serviceeinrichtung für die Bürgerschaft, ein Ort von Bildung und Wissenschaft sowie Kompetenzzentrum für Stadtgeschichte – eine zentrale und verkehrsgünstige Lage ist zweifellos wichtig. Die räumlichen Möglichkeiten sind am Bellingweg für unsere Arbeit sehr gut; wohl an keiner anderen Stelle hätten wir sie in dieser Weise bekommen können. Mehr Nutzer als früher kommen in den Lesesaal, von den Veranstaltungen ganz abgesehen, die früher überhaupt nicht möglich waren. Aber angesichts der mehr als zehn Jahre alten Planungen für das neue Stadtquartier im Neckarpark würden wir uns schon eine beschleunigte Umsetzung und damit auch eine Verbesserung der Infrastruktur wünschen.
Was mögen Sie an Bad Cannstatt?
Cannstatt hat Geschichte, Lage, Selbstbewusstsein und ist ein bunter Stadtbezirk.
Und was mögen Sie am Stadtbezirk weniger, wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Genau diese Stärken dürfen weiter ausgebaut werden. Die planerischen Herausforderungen sind nicht neu: Aufwertung der Wohnquartiere, weniger Verkehr, Stadt am Fluss – alles übrigens auch Themen des Neckarparks, auf den wir warten.
Wo trinken Sie das richtige Getränk zur richtigen Zeit am liebsten?
Ich bin kein Kneipengeher, schätze aber die gute Gastronomie im historischen Ambiente vom Klösterle bis zur Little Greek Taverna.