Wegen einer defekten Dichtung ist das AKW Philippsburg II am Samstag abgeschaltet worden.

Philippsburg - Wegen einer defekten Dichtung ist das Atomkraftwerk Philippsburg II am Samstag abgeschaltet worden. Eine Sicherheitsgefahr bestehe aber nicht, sagte ein Sprecher des Energiekonzerns EnBW in Karlsruhe. Auch die Stromversorgung in Baden-Württemberg sei stabil.

Bei einem routinemäßigen Rundgang sei die defekte Dichtung an einer Armatur des sogenannten Speisewassersystems entdeckt worden. Dieses System befinde sich im nicht-nuklearen Teil der Anlage und gehöre zum Wasser-Dampf-Kreislauf, der die Turbinen antreibe.

Bei laufendem Betrieb konnte Defekt nicht repariert werden

Bei laufendem Betrieb habe die Dichtung nicht repariert werden können, sagte der Sprecher. „Dort herrschen 200 Grad und 80 Bar Druck.“ Nachdem das Kraftwerk vom Netz genommen wurde, seien Temperatur und Druck bis zum Samstagabend so weit abgesunken, dass demnächst mit der Reparatur begonnen werden könne. Wann Philippsburg II wieder Strom liefern könne, sei derzeit noch unklar. Nun müsse auch untersucht werden, weshalb es zu den Problemen mit der Dichtung gekommen sei.

Das zuständige Umweltministerium sei sofort informiert worden, als das Kraftwerk abgeschaltet wurde. Ein für die Sicherheit relevantes, sogenanntes meldepflichtiges Ereignis sei die Leckage aber nicht.

Das Kernkraftwerk Philippsburg liegt rund 30 Kilometer nördlich von Karlsruhe auf einer Insel im Rhein. Der Druckwasserreaktor in Block II wurde 1984 in Betrieb genommen. Der ältere Block I war nach der Atomkatastrophe in Japan stillgelegt worden.