Das elsässische Pannen-Atomkraftwerk Fessenheim ist Frankreichs ältestes Atomkraftwerk. Die Gewerkschaften sind gegen das Stilllegen und fürchten den Verlust von hunderten Arbeitsplätzen. Foto: dpa

Am Dienstag soll der französische Stromkonzern EDF einer Entschädigungsvereinbarung mit dem französischen Staat zugestimmt haben, heißt es aus informierten Kreisen. Damit ist der Weg zu baldigen Schließung frei.

PARIS - Die Schließung des elsässischen Pannen-Atomkraftwerks Fessenheim ist näher gerückt: Der Verwaltungsrat des französischen Stromkonzerns EDF billigte am Dienstag eine Entschädigungsvereinbarung mit dem französischen Staat, wie aus informierten Kreisen verlautete. Damit ist der Weg frei für einen Entzug der Betriebserlaubnis von Frankreichs ältesten Atomreaktoren.

François Hollande löst Wahlversprechen ein

Der französische Staat will EDF für die Schließung der Anlage mit mindestens 446 Millionen Euro entschädigen. Im Verwaltungsrat gab es aber nur eine äußerst knappe Mehrheit für eine Zustimmung zu dieser Entschädigungsvereinbarung, wie es aus den informierten Kreisen hieß. Den Ausschlag gab letztlich die Stimme von Konzernchef Jean-Bernard Lévy. Die Gewerkschaften sind strikt gegen eine Schließung von Fessenheim. Sie fürchten den Wegfall von hunderten Arbeitsplätzen. Die Stilllegung des Atomkraftwerks ist ein Wahlversprechen von Staatschef François Hollande. Atomkraftgegner, aber auch die Bundesregierung fordern schon seit längerem ein Abschalten des am Rheinkanal gelegenen Atomkraftwerks, dessen Reaktoren 1977 ans Netz gingen und in dem es immer wieder Pannen und Zwischenfälle gibt.