Die Grundschule und das Kinder- und Jugendhaus liegen an der Grüninger Straße. Um die Kinder zu schützen, sollte Verkehr verhindert werden, findet ein Bürger und schlägt einen alternativen Versorgungsweg zur geplanten Flüchtlingsunterkunft vor. Foto: Julia Bayer

Die Stadt will die Grüninger Straße ausbauen, um die geplante Flüchtlingsunterkunft zu versorgen. Ein Bürger hat die Ohnholdstraße nun als Alternative ins Gespräch gebracht. Er fürchtet Gefahren für Kinder, wenn mehr Verkehr auf der Straße unterwegs ist.

Birkach - Andrea Lindel findet die Idee charmant. Auch an sie hat Klaus Sander die Mail geschickt, in der er einen alternativen Weg zu den Systembauten an der Grüninger Straße skizziert. „Es ist ja noch nichts entschieden, von daher glaube ich, dass die Verwaltung offen ist für kreative Vorschläge“, sagt die Bezirkschefin. Wie Klaus Sander hat sie Bedenken angesichts des geplanten Ausbaus der Grüninger Straße zum Versorgungsweg des Asylheims am Birkacher Feld. „Das wird schon sehr eng“, sagt sie.

Sander schlägt dagegen vor, die Ohnholdstraße als Versorgungsweg für das Asylheim zu nutzen. Diese sei nicht nur direkt an das Birkacher Feld angebunden, sondern auch bereits ausgebaut und breit genug, sodass sogar Lastwagen sie befahren könnten, schreibt Sander in der Mail, die er auch an die Stadt geschickt hat. Die Stadt könnte sich folglich das Geld für die Erweiterung der Straße sparen. Für die Anwohner wäre diese Lösung angenehmer, findet Sander, da die Einrichtung der Baustelle und der An- und Abtransport von Materialien am Rande Birkachs erfolgen würden, während die Grüninger Straße zentral gelegen ist.

Bürger sieht Risiko für Kinder

Bliebe die Grüninger Straße unangetastet, könnte auch der Fußweg vom Bhz zur Grüninger Straße erhalten bleiben, glaubt Klaus Sander. Außerdem verweist er auf das aus seiner Sicht größere Risiko für Kinder, wenn die Grüninger Straße ausgebaut werden sollte. „Die Grüninger Straße ist im genannten Bereich der Schulweg für viele Kinder. Sowohl beim Ausbau dieser Straße als auch bei der Nutzung als Versorgungsstraße wird die Schulsicherheit nicht mehr in dem Maße gewährleistet sein wie bisher“, schreibt Sander. Er nennt dann auch das Kinder- und Jugendhaus als weiteren Grund, warum viele Kinder auf der Grüninger Straße unterwegs seien.

Insgesamt würde sich aus seiner Sicht die Verkehrssituation an der Straße durch den höheren Durchgangsverkehr Richtung Heim verstärken, zumal die Grüninger Straße teilweise nur einspurig befahrbar sei, schreibt er. Zudem müssten bei der Verfolgung des jetzigen Planes Bäume gefällt werden. Sander befürchtet auch, dass Rettungssanitäter zu bestimmten Tageszeiten auf Feldwege ausweichen müssten, wenn Eile geboten ist. Der Verbindungsweg zwischen dem Ortskern und dem Birkacher Westen würden gleichfalls dem anvisierten Ausbau der Grüninger Straße zum Opfer fallen, schreibt Klaus Sander.

Belastung nur auf Zeit

Andrea Lindel relativiert die negativen Auswirkungen eines Ausbaus der Grüninger Straße zum Versorgungsweg. Diese seien aus ihrer Sicht nur in der Zeit der Bauarbeiten gegeben. „Die Flüchtlinge haben ja keine Autos. Da wird nicht viel Verkehr unterwegs sein“, sagt sie.

Die Stadt nimmt inhaltlich zu den Vorschlägen keine Stellung. Eine Sprecherin sichert aber die Prüfung der Idee Klaus Sanders auf ihre Wirtschaftlichkeit zu. „Zunächst muss jedoch der Gemeinderat über die Tranche 5 und den Standort Grüninger Straße entscheiden“, heißt es in einer Stellungnahme der Sprecherin.