Ein mutmaßlicher somalischer Pirat ist in einer Reutlinger Asylbewerberunterkunft festgenommen worden. Foto: dpa

Der Reutlinger Polizei ist in einer Asylbewerberunterkunft ein mutmaßlicher Pirat aus Somalia ins Netz gegangen. Der Mann sei an der Entführung des Frachters „Susan K.“ vor Oman im April 2011 beteiligt gewesen.

Reutlingen/Osnabrück - Die Polizei hat in Reutlingen einen mutmaßlichen somalischen Piraten festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt gegen einen Mann, der an der Entführung des Frachters „Susan K.“ vor Oman im April 2011 beteiligt gewesen sein soll. Er sei vor etwa drei Wochen in einer Asylbewerberunterkunft in Reutlingen festgenommen worden, sagte der Sprecher der Osnabrücker Behörde, Alexander Retemeyer.

Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ am Freitag berichtete, war die Besatzung der „Susan K.“ rund 70 Tage in der Hand der Entführer. Die Piraten gaben das Schiff nach der Zahlung von 3,5 Millionen Dollar wieder frei. Seine Beteiligung an der Entführung habe der Festgenommene eingeräumt.

Das Schiff gehört einer Reederei aus Leer

Das Schiff gehört einer Reederei aus dem ostfriesischen Leer. Da die Staatsanwaltschaft Osnabrück bereits gegen somalische Piraten ermittelt hat, habe die Generalstaatsanwaltschaft in Oldenburg den Fall dem Osnabrücker Sachbearbeiter gegeben. Dieser verfüge über die notwendigen internationalen Kontakte, sagte Retemeyer. Zuständig wäre normalerweise die Anklagebehörde in Aurich.

Nach Angaben aus baden-württembergischen Sicherheitskreisen kamen die Ermittler auf die Spur des mutmaßlichen Piraten durch den Abgleich von Fingerspuren. Asylbewerber werden bei ihrer Ankunft in Deutschland registriert, dabei werden Fingerabdrücke genommen. Die des jungen Mannes stimmten mit auf dem Frachter gesicherten Fingerspuren überein.