Laut Ressort von Minister Thomas Strobl (CDU), will auch Baden-Württemberg nach Bayern in der kommenden Woche eine Wohnsitzauflage für anerkannte Asylbewerber einführen. Foto: dpa

Nach Bayern will auch Baden-Württemberg in der kommenden Woche eine Wohnsitzauflage für anerkannte Asylbewerber einführen. Ghettos sollen verhindert und eine gleichmäßige Verteilung von Flüchtlingen erreicht werden.

Stuttgart - Mit der Auflage, wo die Asylbewerber wohnen sollen, könnten eine gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge erreicht und Ghettos verhindert werden, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit. Bayern gibt als erstes Bundesland Wohnsitze vor – Vom 1. September an dürfen die Bezirksregierungen in Bayern anerkannten Asylbewerbern für drei Jahre einen Wohnsitz vorschreiben. Auch im Südwesten würden in wenigen Tagen die Ausländerbehörden über die Vorgaben des Innenministeriums informiert werden. Die Regelung basiert auf dem seit Anfang August geltenden Integrationsgesetz des Bundes.

Förderung der nachhaltigen Integration

Zur Begründung des Schrittes betonte das Ressort von Minister Thomas Strobl (CDU), grundsätzlich freie Wohnortwahl führe zu einem Ungleichgewicht und erschwere damit auch die Förderung der nachhaltigen Integration. Ansonsten blieben Wohnraum, Sprachkurse, Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten vor allem im ländlichen Raum ungenutzt, während sie in den Ballungsräumen nicht ausreichten. Dadurch könne auch eine Konzentration von Menschen derselben Herkunftsländer vermieden werden.

Ausgenommen von der Regelung sind anerkannte Asylbewerber, die bereits eine Ausbildung absolvieren oder sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Sie müssen mindestens 15 Wochenarbeitsstunden mit einem monatlichen Durchschnittseinkommen von mindestens 712 Euro nachweisen. Härtefälle und familiäre Belange würden berücksichtigt.