Laut der Branddirektion trat an der Heizungsanlage ein Stockwerk über der Apotheke Wasser aus Foto: Torsten Ströbele

Inhaberin lässt sich trotz des zweiten Wasserschadens nicht entmutigen.

Botnang - Kapitulieren, das kommt für Petra Seiter überhaupt nicht in Frage. „Wir sind da. Wir geben nicht auf und werden auch nicht schließen. Es muss weitergehen“, sagt die Inhaberin der Apotheke im Laihle. Dabei hätte sie allen Grund zu verzweifeln.

Es war am 15. März dieses Jahres, als Petra Seiter gegen 0.30 Uhr geweckt wurde. Die Alarmanlage meldete, dass etwas in ihren Geschäftsräumen an der Leharstraße passiert ist. Sind dort Einbrecher am Werk gewesen? Mitnichten. Als die Apothekerin an ihrem Laden im Untergeschoss ankam, war die Polizei schon da. Diebe gab es zwar keine. Der Schaden war dennoch immens und hätte größer kaum sein können. Das ganze Lager, die Computer und die Ware im Verkaufsraum: nichts war mehr zu gebrauchen. „Wir hatten einen Schaden von 100 Prozent“, sagt Seiter.

Schuld daran war ein Wasserschaden. Die Quelle war schnell ausgemacht. Sie befand sich in den Räumlichkeiten des darüber liegenden Kreditinstituts. Die marode Heizung beziehungsweise ein verrostetes Rohr sollen die Wassermassen in Bewegung gesetzt haben. Literweise strömte es durch die Decke und in die Apotheke. „Wir mussten tagelang den Laden schließen, bis der Schaden behoben war“, sagte Petra Seiter. Gerade hatten sie sich einigermaßen von dem Schock erholt, und auch die Räumlichkeiten waren renoviert, da folgte die nächste Hiobsbotschaft. Am vergangenen Montagvormittag bemerkte eine Mitarbeiterin, wie es im hinteren Teil der Apotheke anfing von der Decke zu tropfen. Sie versuchte alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die nächste Katastrophe zu verhindern, doch die Zeit reichte nicht aus. Wenige Minuten später schoss das Wasser wieder durch mehrere Stellen der Decke. „Die Einrichtung, die Medikamentenschränke und die Technik wurden zerstört“, schreibt die Branddirektion Stuttgart in ihrer Pressemitteilung. Petra Seiter beschreibt den Schaden so: „Wenn letztes Mal alles von A bis Z kaputt war, dann hat es jetzt alles von A bis G erwischt.“

Der emotionale und wirtschaftliche Schaden sei beträchtlich, die Belastung immens, sagt die Apothekerin, während drei Trockenmaschinen lärmen, um die Feuchtigkeit aus den Räumlichkeiten zu bekommen. Die Ursache für den Wassereinbruch vom Montag liegt für die Branddirektion auf der Hand. Instandsetzungsarbeiten an der Heizungsanlage ein Stockwerk über der Apotheke seien dafür verantwortlich: „Austretendes Warmwasser der Heizungsanlage konnte von den Handwerkern nach einem Schaden nicht abgestellt werden und flutete das Erdgeschoss und vor allem die Apotheke im Untergeschoss.“ Die Decke drohte dadurch in großen Teilen der Apotheke einzustürzen. Wie hoch der Schaden dieses Mal ist, kann noch nicht beziffert werden.

Fest steht aber für Petra Seiter, dass die Apotheke nach dem zweiten Wasserschaden für die Kunden in gewohnter Weise geöffnet bleibt.