236 Höhenmeter haben Radfahrer von der Innenstadt bis Sillenbuch zu bezwingen. Die Grünenfraktion im Sillenbucher Bezirksbeirat wünscht sich, dass die Radler den ganzen Tag über auf die Stadtbahn umsteigen können. Doch daraus wird wohl nichts.
Degerloch/Sillenbuch - Zu den morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten ist es nicht erlaubt, Fahrräder in der Stadtbahn mitzunehmen. Die Sperrzeiten gelten von montags bis freitags von 6 bis 8.30 Uhr sowie von 16 bis 18.30 Uhr. Die Grünen im Sillenbucher Bezirksbeirat würden sich das anders wünschen, und deshalb stellten sie im Februar eine entsprechende Anfrage an die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Ob es nicht möglich sei, in der ihrer Ansicht nach ohnehin nicht ausgelasteten Stadtbahn U 15 zwischen dem Charlottenplatz und der Ruhbank am Nachmittag – und eventuell auch morgens – Fahrräder zu transportieren. Gleiches gelte für die Linie U 8.
Schlecht beleuchtete Wege
Wer von der Innenstadt nach Sillenbuch wolle, so die Grünen, müsse immerhin 236 Höhenmeter überwinden. Zudem seien die Radwege teilweise schlecht ausgeleuchtet oder gar nicht durchgängig befahrbar. Gerade im Dunkeln sei es somit nicht ohne, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Die SSB hat diese Anfrage der Bündnisgrünen nun abgelehnt. Die Stadtbahn habe „grundsätzlich nicht die Funktion eines kurzfristigen Zwischenverkehrsmittels zum Beispiel an Steilstrecken oder bei schlechter Wetterlage zu übernehmen“, heißt es in der Begründung. Die Sperrzeiten dienten dazu, „die im Berufsverkehr in der Regel sehr vollen Züge nicht zusätzlich zu belasten“. Dabei gehe es nicht nur um das rare Platzangebot, sondern auch um die Hindernisse beim Ein- und Aussteigen und „störende Einflüsse im Betriebsablauf“ durch die Fahrräder, erklärt die SSB. Abgesehen davon sei es außerhalb der Hauptverkehrszeiten jederzeit möglich, ein Fahrrad in der Stadtbahn mitzuführen.
Selbst wenn die U 15 derzeit wenig ausgelastet sei, würden die Fahrgastzahlen laut Aussage der SSB steigen. Besonders im Berufsverkehr sei ein Anstieg zu verzeichnen. „Eine Aufhebung von Sperrzeiten auf bestimmten Relationen, die derzeit noch wenig ausgelastet sind, ist grundsätzlich nicht praktikabel“, schreibt die SSB in ihrer Antwort an den Bezirksbeirat.