Die Cannstatter lieben ihr Mineralwasser – zumindest, wenn es nicht gerade ungehindert in den Keller des Wohnhauses sprudelt. Foto: Annina Baur

In einem Wohnhaus im Veielbrunnen sprudelt Mineralwasser ungehindert in den Keller. Erste Vermutungen werden laut, dass das Eindringen des Wassers mit den Bauarbeiten im Stadtteil zu tun haben könnte. Die Cannstatter Grünen sowie SÖS-Linke-Plus fordern, dass die Stadt Antworten gibt.

Bad Cannstatt - Die Bürger von Bad Cannstatt sind stolz auf das große Mineralwasservorkommen im Stadtbezirk. Ein eigener Brunnen im Haus ist wohl für manche eine romantische, aber weit hergeholte Vorstellung. Für eine Familie im Stadtteil Veielbrunnen ist sie quasi Realität, aber eine unangehnehme: Seit Wochen dringt Wasser in ihren Keller ein – 5000 Liter müssten täglich wieder herausgepumpt werden, heißt es in einem Schreiben der Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus im Bezirksberirat an die Stadt. Laut einer Untersuchung soll es sich um mineralhaltiges Wasser handeln. Erste Vermutungen werden laut, dass das Eindringen des Wassers mit den Bauarbeiten im Stadtteil zu tun haben könnte.

Die Stadt soll im Bezirksbeirat berichten

Die Bezirksbeiräte von Bad Cannstatt sind deshalb alarmiert. In zwei unabhängigen Anträgen holen die Grünen-Fraktion sowie die Lokalpolitiker von SÖS-Linke-Plus die Stadt ins Boot. So fordert die Fraktionsgemeinschaft die Verwaltung auf, den Bezirksbeirat über die „Ursachen der Mineralwasserschüttung im Haus am Veielbrunnenweg 73“ zu informieren und will auch wissen, ob noch andere Gebäude im Umkreis betroffen sind. Die Grünen-Fraktion äußert in ihrem Papier den Verdacht, dass der Grundwasserspiegel in jüngster Zeit angestiegen sein könnte. Sie wollen von der Stadt wissen, ob es bei den Grundwasserpegeln auffällige Veränderungen gibt, die mit Bauarbeiten wie etwa im Zuge von Stuttgart 21 oder der Bebauung des Neckarparks in Zusammenhang stehen könnten. „Falls es Änderungen in den Pegelständen gab“, schreiben die Grünen im Antrag weiter, „wurden Wasserproben genommen und analysiert?“

Die Problematik sowie die Anträge werden in der kommenden Bezirksbeiratssitzung am Mittwoch, 29. April, um 18 Uhr im Verwaltungsgebäude am Marktplatz 10 besprochen.