Der schlüpfrige Slogan verschwindet hinter dem Hinweis „Zensiert“. Foto: True Fruits

Das angebliche Verbot der Stadt München, dort mit schlüpfrigen Sprüchen für seine Säfte zu werben, will der Safthersteller True Fruits mit einer neuen Aktion umgehen.

Stuttgart/München - Die Stadtverwaltung Stuttgart hat dem Safthersteller True Fruits empfohlen, auf seine schlüpfrige Plakataktion für zwei neue Säfte mit Chia-Samen zu verzichten. Jetzt hat die Stadt München nachgezogen. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) untersagt die Plakatierung, weil die Slogans gegen „die guten Sitten verstoßen“, so MVG-Sprecher Matthias Korte. Betroffen sind die Sprüche: „Bei Samenstau schütteln“, „Oralverzehr – schneller kommst Du nicht zum Samengenuss“ und „2 Samenspender aus gutem Haus“.

Anders als in Stuttgart, wo das Bonner Unternehmen nicht plakatiert, will es in München nicht auf die Werbung verzichten: „Wir finden die Sprüche lustig und lassen uns den Mund und Humor nicht verbieten“, sagt True-Fruits-Mitbegründer Nicolas Lecloux. In München sollen deshalb außer 308 Plakate mit dem Spruch „Besamt & befruchtet“ 269 Plakaten geklebt werden, auf denen die anstößigen Slogans hinter einem schwarzen Balken fast verschwinden. Darauf steht in weißer Schrift: „Zensiert – true fruits wurde verpflichtet, dieses Werbeplakat zu zensieren. Es soll anstößige & geschmacklose Äußerungen enthalten.“ Außerdem hat das Unternehmen in der Leopoldstraße und in der Briennerstraße je eine Privatflächen mit 120 und 99 Quadartmetern gemietet und plakatiert dort den Slogan „Oralverzehr – schneller kommst Du nicht zum Samengenuss.“. Hätte sich der Fruchtsafthersteller, der seine Säfte in Asperg abfüllen lässt, in Stuttgart nicht an die Empfehlung gehalten, wäre die Rechtsabteilung eingeschaltet worden.