Am Montag haben sie gemeinsam die Schulbank gedrückt: die Rektorin Beate Müller und der Unternehmer Andreas Lapp bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags. Foto: Alexandra Kratz

Die Anne-Frank-Schule hat mit der Firma Lapp einen neuen Bildungspartner. Der Unternehmer Andreas Lapp und die Rektorin Beate Müller haben den Vertag am Montag unterzeichnet.

Möhringen - Andreas Lapp ist nicht nur Unternehmer, sondern auch Familienvater. Als solcher weiß er, was es heißt, Kinder auf dem Weg in einen Beruf zu begleiten. „Da draußen ist eine große, wunderschöne Welt, die Platz für jeden bietet, der die Zukunft gestalten will“, sagte Lapp. Er frage sich, „wie wir es gebacken bekommen, dass die junge Generation die Chancen des Unternehmerdaseins erkennt und die Dinge selbst in die Hand nimmt“.

Für seine Firma seien die Bildungspartnerschaften wichtig. „Wir wollen wissen, wie die Jugend tickt. Um das herauszufinden, müssen wir selbst aus unserem Elfenbeinturm herauskommen. Eine Bildungspartnerschaft ist keine Einbahnstraße. Es profitieren immer beide Seiten.“ Der Möhringer Kabelspezialist Lapp kooperiert bereits mit dem Hegel-Gymnasium, der Robert-Koch-Realschule, der Pestalozzischule und der Freien Evangelischen Schule sowie mit dem Eschbach-Gymnasium in Stuttgart-Freiberg. Seit Montag gehört nun auch die Anne-Frank-Schule dazu.

Beide haben Beziehungen zu Indien

Für die Möhringer Real- und Gemeinschaftsschule ist die Bildungspartnerschaft mit Lapp die sechste Kooperationsvereinbarung. „Und es ist eine ganz Besondere“, betonte die Rektorin Beate Müller und ergänzte: „Wir sind sehr stolz darauf, dass so eine renommierte Firme zu uns gestoßen ist.“ Hinzu komme, dass sowohl die Anne-Frank-Schule als auch die Firma Lapp enge Beziehungen zu Indien haben. Andreas Lapp ist indischer Honorarkonsul, die Anne-Frank-Schule hat mit der Digambar Patkar Schule einen Partner in Mumbai. Regelmäßig kommen indische Schüler nach Möhringen und umgekehrt.

„Wir möchten die Zusammenarbeit in der Berufsorientierung weiter intensivieren und sind uns sicher, dass auch unser Schüleraustausch mit Indien durch eine engere Zusammenarbeit gewinnen wird.“ So formulierte es Holger Viereck. Er ist für die Berufsorientierung an der Anne-Frank-Schule verantwortlich. Das primäre Ziel der Bildungspartnerschaft ist es aber, die Schüler der achten bis zehnten Klassen auf die Vielfalt der Berufswelt aufmerksam zu machen und ihnen Orientierung bei der Berufsfindung zu geben. Die Schüler können zum Beispiel beim Tag der Technik oder dem Mädchenzukunftstag Girls’ Day in die Berufswelt hineinschnuppern. So soll das Interesse an technischen Berufen geweckt werden. Im Rahmen des Fächerverbunds Erdkunde-Wirtschaftskunde-Gemeinschaftskunde (EWG) können die Mädchen und Jungen die Kabelproduktion der Lapp-Gruppe besichtigen und Einblicke in die Unternehmensgeschichte gewinnen. Zudem bietet das Unternehmen Praktikumsplätze an. Auszubildende von Lapp stellen ihre Berufe den Schülern vor und helfen bei den Bewerbungsunterlagen.

Junge Menschen sollen die passenden Berufe finden

„Jede Partnerschaft ist ein Gewinn“, betonte Martin Frädrich. Er ist bei der IHK Geschäftsführer für den Bereich Beruf und Qualifikation und ergänzte: Die Kooperationen würden den jungen Menschen helfen, die Berufe zu finden, die zu ihnen passen und so die Zahl der Ausbildungs- und Studiumsabbrüche verringern.