Ihr Kriegstagebuch versteckte Anna Haag im Kohlekeller. Nun sollen auch die Buchstaben auf den Tafeln wieder kohlschwarz werden. Foto: Eveline Blohmer

Um die Erinnerung an Anna Haag wachzuhalten, ist der Platz an der Eduard-Steinle-Straße einst geschaffen worden. Nun verblasst nicht die Erinnerung, sondern die Schrift auf den Platten, die Auszüge aus ihrem Kriegstagebuch zeigen.

Sillenbuch - Als vor knapp zehn Jahren der Anna-Haag-Platz entstand, ging es zunächst darum, dass die Erinnerung an die 1982 verstorbene Landtagsabgeordnete und Pazifistin nicht verblasst. Nun ist Verblassen das Problem – zumindest und im Wortsinn aus Sicht der stellvertretenden Bezirksbeirätin Irene Kamm (SÖS-Linke-Plus). Sie hat in der jüngsten Sitzung des Sillenbucher Bezirksbeirats beanstandet, dass die Buchstaben auf den Platten mit Auszügen aus Anna Haags Kriegstagebuch verblassten. Dieses Tagebuch hat die 1888 geborene Politikerin von 1940 bis 1945 geschrieben und in ihrem Kohlekeller versteckt. Kohlschwarz sind die Buchstaben auf den Platten an ihrem Gedenk-Platz tatsächlich nur noch teilweise. Vom städtischen Garten- Friedhofs- und Forstamt, das für die Pflege des Plätzchens an der Ecke Eduard-Steinle-Straße/Baumgartenweg zuständig ist, hieß es auf Nachfrage, es werde angeschaut und gegebenenfalls ausgebessert. (eve) Foto: Eveline Blohmer