Wer wird die Nachfolge von Angela Merkel nach ihrer Amtszeit antreten? Die CDU diskutiert dies bereits. Foto: dpa

Soll Angela Merkel die CDU noch die gesamte Legislaturperiode führen? An dieser Frage scheiden sich auch im Südwesten die Geister.

Stuttgart - Die Debatte um die politische Zukunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschäftigt auch den Südwesten. Die Junge Union im Land hält viel von einer Verjüngung und Erneuerung der Partei. „Angela Merkel hat viel geleistet für die CDU, Deutschland und Europa, aber uns muss klar sein, dass sie nicht unsere Zukunft ist“, sagte Philipp Bürkle am Montag in Stuttgart.

Er stimme mit der CDU-Bundesvorsitzenden Merkel nicht überein, dass Vorsitz und Kanzlerschaft in eine Hand gehörten. „Für die Zukunft braucht die CDU neue Gesichter“, betonte Bürkle. Dagegen hält der CDA-Bundesvize Christian Bäumler eine Nachfolge-Debatte für völlig verfrüht.

Roland Koch stieß Diskussion um politische Zukunft von Merkel an

„Am Anfang einer Legislaturperiode ist die Vorstellung, zu einer Nachfogleregelung zu kommen, reichlich absurd“, sagte Bäumler. Merkel sei als Spitzenkandidatin angetreten für vier Jahre Amtszeit. Eine Diskussion über Personal zum jetzigen Zeitpunkt sei falsch und leiste der Politikverdrossenheit Vorschub. Bäumler ist Landeschef der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) im Südwesten.

Die parteiinterne Debatte um die politische Zukunft Merkels hatte unter anderem der ehemalige hessische CDU-Ministerpräsident Roland Koch angestoßen. „Die Parteiführung, und eben auch die Vorsitzende Angela Merkel, schulden den Wählern eine Antwort auf die Frage, welches die nächste Generation ist, die Verantwortung übernimmt“, sagte Koch der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag). Auch Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) wünscht sich nach eigenem Bekunden einen Wechsel an der Parteispitze vor der nächsten Bundestagswahl.

Anhaltende Debatte um Ressortverteilung

Bäumler bedauerte, dass die vollständige Abschaffung sachgrundlos befristeter Jobs in den Koalitionsverhandlungen nicht gelungen sei. „Bei dem Thema befristete Arbeitsverträge haben wir den Eindruck erweckt, als seien wir der verlängerte Arm der Arbeitgeber.“ Überdies hätten die Koalitionäre stärker um ein stabiles Rentenniveau ringen müssen, statt eine Kommission zur Zukunft der Rente zu bilden. Dass die SPD die sozialpolitischen Ressorts übernehme, die CDU die wirtschaftsaffinen, sei misslich. „Wir sind eine Volkspartei und werden von mehr Arbeitnehmern gewählt als die SPD.“