Andreas Gabalier bei einem Auftritt in Berlin Foto: dpa

Am Mittwochabend tritt Andreas Gabalier, der Star aus Österreich, in Ludwigsburg auf. Im ausverkauften Innenhof des Residenzschlosses feiern 10.000 Besucher den energiegeladenen Sänger.

Stuttgart - Das ist schon fast das nächste Volksfest: bei Andreas Gabalier trägt jeder zweite Tracht – die Kniebundhose aus Wildleder in rehbraun, das Dirndl, bunt wie ein Strauß aus Frühlingsblumen. Am Mittwochabend tritt der Star aus Österreich in Ludwigsburg auf, im ausverkauften Innenhof des Residenzschlosses. 10 000 Fans sind gekommen, um zu feiern – und werden nass. Der Himmel hält nicht, was das sonnige Gemüt des Sängers verspricht.

Andreas Gabalier wurde 1984 in Graz geboren und in Deutschland nach TV-Auftritten 2011 schlagartig bekannt – die Mischung, die er bietet trifft ins Schwarze: das rührende Heimatlied hat darin genauso Platz, wie ein Rock ‚n’ Roll, ganz nahe am Original, oder eine Rockballade, die aus den 1980er Jahren stammen könnte. Er singt auf Englisch, Deutsch oder in beiden Sprachen zugleich: „Sweet little Rehlein“ heißt ein Stück.

Gabalier trägt eine schwarze Weste, die er irgendwann abstreift, ein kurzes, enges T-Shirt, schmale schwarze Hosenträger und natürlich die Lederhose. Zu seinen Kennzeichen gehört die Sonnenbrille, so rotkariert wie die Hemden seiner Fans, zu seinem Lieblingsinstrumenten gehört die „Stromgitarre“, die sich manchmal energisch einmischt, während die Finger des Sängers auf den Tasten seines Akkordeons liegen. An Gabaliers Seite stehen zwei Backgroundsängerinnen, die ihn so seelenvoll begleiten, als kämen sie tatsächlich aus Nashville - und er selbst besitzt den Charme, der alle musikalischen Abgründe überbrückt: ein strahlender, frecher „Buam“ mit einem ewigen Lächeln auf den Lippen und einer Stimme, so glatt wie rau und voller Emotion. Es gibt zwei Bildwände links und rechts der Bühne, sie zeigen Gabalier auch gerne mal in Rückansicht, die „feschen Dirndl“, die er sucht, im Publikum, wissen ganz sicher, weshalb.

Der Regen nieselt herab, auf Ludwigsburg, viele Gäste suchen einen Platz im Trockenen, die Fluchtwege werden vorsorglich abgesichert – aber der Regen geht auch wieder, und Andreas Gabalier sitzt unverdrossen am Klavier und singt nun allein, mit Gefühl und Witz. Kaum dünnen die Tropfen aus, flackern im Hof des Residenzschlosses auch schon die Feuerzeuge, und die Smartphones leuchten auf.