Die Kinder konnten ihre Wünsche äußern. Foto: Christoph Kutzer

Der Spielplatz an der Strombergstraße in Stuttgart-Ost soll mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Programm der Stadtentwicklungspauschale (Step) umgestaltet werden. Jetzt haben Kinder und Jugendliche ihre Wünsche dafür aufgeschrieben.

S-Ost - Den Seegang rund um das große Schiff auf dem Tobler-Spielplatz muss man sich vorstellen. Das kühle Nass am Wasserspiel nebenan ist in der Mittagshitze auch real eine willkommene Erfrischung. Während der Nachwuchs die Pumpe bedient, sandelt, schaukelt und rutscht, sitzen die Eltern im Schatten der zahlreichen Bäume. Das Areal an der Strombergstraße/Kniebisstraße im Osten ist stark belebt. Kein Wunder: Zusätzlich zu den installierten Spielgeräten ist der Mobifant vorbeigekommen und lockt mit zusätzlichen Angeboten – im Mittelpunkt steht eine Rallye über das Spielgelände, bei der die Kinder die vorhandene Ausstattung bewerten und eigene Ideen einbringen können.

Der Platz wird größer

„Am bestehenden Bild des eigentlichen Spielplatzes wird sich nicht viel ändern“, erklärt Landschaftsarchitekt Stefan Fromm, der an seiner Station eine große Übersichtskarte präsentiert. „Den seltsamen Pilz werden wir wohl entfernen, ansonsten wird aber alles weitgehend bleiben, wie es ist. Das Ensemble ist stimmig.“ Der Baumbestand ist ebenso gesichert wie die vorhandenen Mäuerchen, denen Fromm ästhetische „Killesbergqualitäten“ zuspricht. Schon die Begrenzung zur Strombergstraße bietet allerdings Raum für die Neugestaltung. Soll hier ein Erdwall aufgeschüttet werden? Reicht die Pflanzung von Büschen aus? Macht ein Netz einen freundlicheren Eindruck als ein Zaun? Es darf abgestimmt werden. Noch größere Freiheit bietet der Wunschbaum, an dessen Ästen Blätter aus Papier von Kinderwünschen künden: Streichelzoo ist da mehrfach zu lesen. Auch Seilbahn, Spielhaus oder Fußballplatz. Das runde Leder – so viel steht bereits fest – wird wegen der Anwohner auch weiterhin nur auf dem Rasen getreten werden. Vorschläge wie zusätzliche Klettermöglichkeiten oder ein Trampolin gehen hingegen möglicherweise direkt in die Planung ein. „Ich bin oft hier“, verrät der elfjährige Felix, der für eine weitere Rutsche votiert hat. „Der Spielplatz macht Spaß, aber er könnte gern noch größer sein.“

Bessere Beleuchtung gewünscht

Dieser Wunsch dürfte in Erfüllung gehen: „Es geht um eine Umgestaltung des gesamten Geländes“, erklärt Ulrike Tamme vom Jugendamt, die kurze Interviews mit den Kindern führt und dazu einlädt, die eigenen Visionen zeichnerisch festzuhalten. „Für Jugendliche gibt es hier beispielsweise kaum Möglichkeiten, sich zu treffen oder zu beschäftigen.“ Auch ihre Ideen sind gefragt. Ganz vorn liegt bei den etwas Größeren das Verlangen nach einer Parkour-Anlage. Auch Sofie (17) bringt sie ins Gespräch. Gemeinsam mit Roland Kelm von der Koordinierungsstelle für die Beteiligung Jugendlicher im Hauptamt der Stadt, nimmt die Schülerin die Grünfläche auf der anderen Seite der Kniebisstraße in Augenschein. Man könne dort Sitzinseln schaffen, schlägt sie vor. Auch Tischtennisplatten wären gut. Zusätzliche Mülleimer wären gut – und: Die Beleuchtung bei Nacht müsste verbessert werden.

Kinder haben derweil die Qual der Wahl: Was ist spannender? Eine Konstruktion auf der man balancieren und klettern kann oder eine Wippe? An einer Tafel können sie entsprechend Punkte verteilen. Die Drehscheibe hat erst einen erhalten. Sie ist wohl aus dem Rennen. Wie es weitergeht werden die Spielplatzplaner im Juli wissen. Dann soll der neueste Stand der Überlegungen auf dem Spielgelände vorgestellt werden, in den auch die Ergebnisse der Kinder- und Jugendbeteiligung einfließen.