Super-Bowl, Super-Show: Am Ende waren die New England Patriots (im Flug Julian Edelman) gegen die Atlanta Falcons obenauf. Foto: AP

Die Footballer der Albershausen Crusaders versuchen nach ihrem Aufstieg optimale Voraussetzungen für die 2. Bundesliga zu schaffen. Sportlich ist man dabei bereits auf einem guten Weg. An anderen Stellen gibt es aber noch Handlungsbedarf.

Albershausen - Das Megaspektakel namens Superbowl ist für dieses Jahr Geschichte. Am frühen Montagmorgen deutscher Zeit feierten die Footballer der New England Patriots im fernen Texas ihren Erfolg – 34:28 nach Verlängerung – gegen die Atlanta Falcons. Lange hatte es nach einem Sieg der Falken ausgesehen, die zur Halbzeit noch mit 21:3 in Führung lagen, was Bastian Braulik von den Albershausen Crusaders gut gefiel. „Ich habe selbstverständlich dem Underdog die Daumen gedrückt, weil dessen Rolle ja schon ein wenig der unseren entspricht“, erklärt Braulik, der zum vierköpfigen Vorstandsteam der Kreuzritter gehört, die als Abteilung des örtlichen TSGV firmieren.

In der Tat mischen die Crusaders aus der kleinen Göppinger Kreisgemeinde künftig im Konzert der Großen mit. Der Aufstieg in die German Football League II ist, wie berichtet, im vergangenen Jahr geglückt. Am 23. April beginnt die neue Saison mit einem Spiel bei den Fursty Razorbacks in Fürstenfeldbruck. Die Vorbereitungen laufen längst – mit dem erfahrenen Jemil Hamiko als neuem Chefcoach, einigen weiteren neuen Trainern und einer guten Handvoll neuer Spieler. Sportlich sieht es also recht gut aus, zumal dieser Tage auch noch zwei Jugendspieler aus Albershausen zu einer Sichtung für die U 19-Nationalmannschaft eingeladen wurden. Niklas Scheel und Jonson Gjini dürfen sich am nächsten Sonntag in Köln für den finalen 45-Mann-Kader empfehlen, der zur Europameisterschaft nach Frankreich fährt.

Zumindest ein stationärer Internetzugang könnte noch drin sein

Abseits des Platzes – um es footballersich auszudrücken – eiert es indes noch. Die Crusaders sind schwer enttäuscht, dass es auch in dieser Saison keinen freien WLAN-Zugang im Waldstadion geben wird. Schon seit zwei Jahren übertragen sie ihre Spiele als Livestream via Internet, was mit einem erheblichen technischen Aufwand einhergeht. „Da wäre uns mit einem Anschluss natürlich sehr geholfen“, sagt Mirko Mosenthin, der ebenfalls zur Abteilungsleitung der Crusaders gehört. Die Hoffnung, dass der Gemeinderat dem Ansinnen folgt, zerschlug sich allerdings. Von drei vorgesehenen WLAN-Standorten wird in einer Projektphase zunächst nur das Krone-Areal in der Ortsmitte erschlossen.

Albershausens Bürgermeister Jochen Bidlingmaier betont allerdings, „dass sich diese Entscheidung mitnichten gegen die Crusaders richtet“. Es sei schlicht eine Geldfrage gewesen, da jeder Standort über zwei Jahre hinweg gut 3000 Euro koste. Eine andere Möglichkeit prüft der Rathauschef allerdings noch: „Vielleicht lässt sich ja der Telefonanschluss im Stadion so aufrüsten, dass wir zumindest einen stationären Internetzugang hinbekommen.“

Bastian Braulik: Wir sind nicht auf Krawall gebürstet

Damit wäre im Übrigen nicht nur den Footballern des Turn-, Sport- und Gesangvereins Albershausen gedient, wie dessen Vorsitzender Friedel Hofmann erklärt. „Ich bin schon vor einiger Zeit bei der Kommune vorstellig geworden, weil auch unsere Fußballer froh wären, dort WLAN nutzen zu können“, so Hofmann Aber eine Absage sei nun eben eine Absage, da könne man nichts machen. „Nachfragen werde ich jetzt aber natürlich schon noch einmal“, fügt Hoffmann hinzu.

Bastian Braulik hofft ebenfalls, „dass sich das eine oder andere Problem, das wir mit der Infrastruktur haben, noch lösen lässt“. Er wisse sehr wohl, dass die Crusaders nicht von allen gemocht würden und es deshalb immer wieder mal Irritationen gegeben habe. „Aber wir sind nicht auf Krawall gebürstet, sondern wollen als größte Abteilung des TSGV einfach unsere Arbeit machen“, sagt Bastian Braulik. Aus seiner Sicht sei deshalb ein Neuanfang sinnvoll, einer, bei dem alle einen Schritt aufeinander zugehen.

Er wäre jedenfalls bereit, den Gemeinderäten die Situation in einer Sitzung kurz zu erläutern sowie über das „Abenteuer Zweite Bundesliga“ Rede und Antwort zu stehen, ergänzt Braulik. Bürgermeister Bidlingmaier steht dem Vorschlag offen gegenüber und wird diesen dem Gremium unterbreiten. „Das ist zwar nicht üblich, aber warum nicht“, sagt er. Miteinander zu reden und die ganze Sache konstruktiv anzugehen, das schade sicherlich nicht.