Im Kamp gegen Ambrosia sollten Handschuhe getragen werden (Symbolbild). Foto: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Heuschnupfen, Bindehautreizungen und allergisches Asthma – die Ambrosia kann heftige Reaktionen auslösen. Auch hierzulande kommt die Pflanze immer häufiger vor. Fragen und Antworten.

Sie ist nicht nur ein lästiges Ackerunkraut, der Pollen der Ambrosia kann schon in kleinen Mengen heftige allergische Reaktionen auslösen. Umso problematischer ist es, dass sich die aus Nordamerika stammende Pflanze in Deutschland immer weiter ausbreitet. Aber warum ist das so? Welche Reaktionen können die Pollen bei Allergikern auslösen, wann blüht die Pflanze und wie kann man die Ausbreitung eindämmen? Wir beantworten die wichtigesten Fragen.

Ambrosia – was ist das überhaupt?

Bei der Ambrosia artemisiifolia, auch als beifußblättriges Traubenkraut, Beifuß-Ambrosie oder einfach Ambrosia bekannt, handelt es sich um eine aus Nordamerika stammende Pflanze. Sie wurde laut Julius Kühn-Institut (JKI), das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, bereits im 19. Jahrhundert nach Europa importiert.

Heute kommt die Pflanze in verschiedenen europäischen Ländern häufig vor, etwa in Ungarn, Italien und Frankreich. In Deutschland trat sie bisher eher selten und unbeständig auf, wird jedoch seit einigen Jahren häufiger gefunden.

Wie ist die Situation in Deutschland?

Bereits in einem 2019 veröffentlichten Bericht des Umweltbundesamts ist zu lesen: „Die Ausbreitung und Etablierung der Beifuß-Ambrosie wird vermutlich durch den Klimawandel begünstigt.“ Auch seitens des AOK-Bundesverbands heißt es, die Ambrosia fühle sich durch die Erderwärmung zunehmend auch in Nordeuropa wohl. Laut der Deutschen Allianz Klimawandel gehen Forscher in der Folge davon aus, dass das Vorkommen von Allergien wegen der Erderwärmung zunehmen wird.

Welche Reaktionen löst die Pflanze aus?

Der Pollen der Pflanze kann schon in kleinen Mengen heftige Gesundheitseffekte beim Menschen auslösen. Laut Umweltbundesamt zählen allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Bindehautreizungen und allergisches Asthma dazu. „Wer bisher schon mit Pollenallergien zu kämpfen hatte, dem kann Ambrosia wegen ihrer langen Blütezeit von Juli bis Oktober noch zusätzlich zu schaffen machen“, heißt es auf der Internetseite der Behörde.

Wie sieht die Pflanze aus?

Die Pflanze, die im Frühjahr keimt, beginnt im Juni in die Höhe zu wachsen. Dann ist sie gut zu erkennen. Erst ähnelt sie Möhrenkraut, später dem Beifuß, von dem sie aber durch die grünen statt weißen Blattunterseiten zu unterscheiden ist. Charakteristisch sind auch die doppelt gefiederten Blätter und die abstehend behaarten, oft rötlichen Stängel.

Ambrosia kann heftige Reaktionen auslösen. shutterstock / A_Lesik

Wo wächst die Pflanze?

Laut JKI wächst die Pflanze etwa an Straßenrändern, in Neubaugebieten oder auf Schutthalden. In privaten Gärten findet man sie vor allem unter Vogelfutterplätzen. Grund hierfür ist, dass Vogelfutter mit Ambrosia-Samen verunreinigt sein kann, weil die Pflanze als Ackerunkraut in Sonnenblumenfeldern vorkommt. Seit 2012 darf laut einer EU-Verordnung Vogelfutter nicht mehr als eine sehr geringe Menge Ambrosiasamen enthalten.

Wie kann die Ausbreitung eingedämmt werden?

Wer Ambrosia-Bestände etwa am Straßenrand oder auf Äckern sichtet, sollte dies dem örtlichen Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt oder dem JKI melden, so die Empfehlung des Umweltbundesamts. Wächst sie auf dem eigenen Grundstück, sollte man die Pflanze im Optimalfall noch vor der Blüte samt Wurzel mit Handschuhen ausreißen. Blüht sie bereits, sollte man zusätzlich eine Maske gegen Staub tragen. Das gilt nicht für Allergiker, die sollten jeglichen Kontakt vermeiden.

Wie ist die Pflanze zu entsorgen?

Wegen der Gefahr der Weiterverbreitung gehört die Ambrosia nicht in Kompost, Biotonne oder Grünabfuhr, „sondern, in einem Plastikbeutel verpackt, in den Restmüll“, erläutert das Umweltbundesamt. Wer es mit größeren Beständen zu tun habe, könne sich bei der örtlichen Stadtreinigung erkundigen, ob die Pflanzen dort entsorgt und verbrannt werden könnten.