Einer der vielen durch Baustellen verursachten Staus, hier auf der B 14. Foto: Jürgen Brand

Die Anwohner in den Seitenstraßen am Stöckach ärgern sich seit Wochen über immer längere Staus vor ihren Haustüren – und vor allem auch über immer mehr Lastwagen, die dort durch fahren. Grund dafür sind einige Baustellen im Umfeld mit entsprechenden Umleitungen.

S-Ost - Die Ferienzeit ist immer auch die Zeit der Baustellen – Autofahrer und Anwohner in Stuttgart werden das in diesen Tagen nur genervt bestätigen. Egal ob im Stadtteil Stöckach im Stuttgarter Osten oder rund um den Charlottenplatz und das Olgaeck in Stuttgart-Mitte – regelmäßig geht dort nichts voran und die Kreuzungen sind blockiert oder schwere Lastwagen fahren durch enge Wohnstraßen, wo sie eigentlich nichts verloren haben.

Morgens und nachmittags sind die Staus am längsten

„Bei uns am Stöckach herrscht derzeit leider täglich das Chaos“, schreibt Sonja Wieland, die in dem verkehrsgeplagten Stadtteil wohnt. „Hier quälen sich täglich immer mehr Lastwagen entlang, die oft nicht einmal um die Kurve der Stöckachstraße in die Heinrich-Baumann-Straße kommen. Morgens und nachmittags ist es am schlimmsten.“

Der Grund für das Durcheinander im Quartier bei Stöckachplatz ist eine Baustelle, die eigentlich relativ weit entfernt ist. Zwischen Heilandsplatz und Wilhelm-Camerer-Straße werden die bereits im vergangenen Jahr begonnenen Kanalarbeiten fortgesetzt. Die neuen Kanalröhren werden dort noch bis Mitte Oktober verlegt, so lange ist die Straße dort komplett gesperrt. Das bedeutet, dass eine der Hauptverbindungen zwischen dem Leuzeknoten und Filder-Ebene mitten in der Stadt unterbrochen ist. „Eine örtliche Umleitung ist ausgeschildert“, heißt es so schön im Baustellenkalender der Stadt – und diese Umleitung führt über die Stöckachstraße und die kleine, schmale Heinrich-Baumann-Straße hoch zur Hackstraße. Je nach Tageszeit und Verkehrsaufkommen bilden sich vor den Ampeln vor allem an der Hackstraße und eben der Heinrich-Baumann-Straße lange Rückstaus. „Dann ist unser Viertel dicht“, so die Anwohnerin Wieland.

Eigene Verkehrszählung geplant

Da nach Ansicht und Erleben der Anwohner der Schwerlastverkehr durch das Quartier in den vergangenen Monaten stark zugenommen hat, wollen sie in den kommenden Wochen selbst eine Verkehrszählung in dem Bereich organisieren und mit den Ergebnissen auch an die Öffentlichkeit gehen, um auf den Missstand aufmerksam zu machen.

Verschärft wird das Problem möglicherweise auch durch eine weitere Baustelle in der Nähe. An der Cannstatter Straße, also der Bundesstraße 14, laufen zwischen Heinrich-Baumann-Straße und Villastraße ebenfalls Kanalarbeiten. Dabei werden die Fahrbahnen verengt und zum Teil verschwenkt. Auch das kann vor allem bei Staus zu Ausweichverkehr über die Neckar- oder Stöckachstraße führen.

Auch am Charlottenplatz geht es in diesen Tagen vor allem zu den Hauptverkehrszeiten manchmal nur höchstens im Schritttempo voran. Der Grund sind die Bauarbeiten im Bereich der Stadtbahnhaltestelle Olgaeck, wodurch in beide Fahrtrichtungen jeweils eine Fahrspur gesperrt ist. Da die Staus oft bis hinunter zum Charlottenplatz reichen, ist die ohnehin komplizierte Kreuzung mit ihren vielen Fahrbahnen und Fahrtrichtungen oft blockiert, weil viele Autofahrer die Regel, dass Kreuzungen bei stockendem Verkehr freigehalten werden müssen, offenbar nicht kennen. Das führt dann zu weiteren Staus in eigentlich gar nicht betroffenen Fahrtrichtungen.