Das Alte Rathaus ist bisher für Menschen mit Behinderung nicht gut ausgestattet. Das wird sich ändern. Foto: Caroline Leibfritz

Im Oktober 2014 soll am Alten Rathaus in Obertürkheim endlich eine Rampe für gehbehinderte Menschen und Familien mit Kinderwagen gebaut werden.

Obertürkheim - Der Zugang zum Alten Rathaus wird für viele Besucher des Begegnungs- und Servicezentrums wohl endlich ein wenig einfacher. Das Denkmalamt hat zugestimmt, dass die Begegnungsstätte eine Rampe bekommt, die es auch gehbehinderten Menschen und Eltern mit Kinderwagen erlaubt, die Räume des Zentrums zu betreten. Die neue Rampe samt Vordach kostet 33 000 Euro. Im Herbst soll sie gebaut werden.

Die Rampe soll an den Treppen am Eingang des Gebäudes an der Uhlbacher Straße 33 entstehen und sich auf einer Länge von knapp vier Metern bis an die rechte Gebäudekante erstrecken. Als behindertengerechte Rampe dürfte sie zwar eigentlich nur eine Steigung von maximal sechs Prozent haben. Doch das ist laut Axel Wolf, dem Abteilungsleiter Immobilienmanagement beim Amt für Liegenschaften und Wohnen, aus technischen Gründen nicht möglich.

Die Stadt baut lieber eine steilere Rampe als gar keine

„Die Rampe wird eine Steigung von 13 Prozent aufweisen“, sagt Wolf. Eine flachere Rampe, so Wolf, müsste mehr als doppelt so lang sein und über die Hausecke führen. Das sei nicht umsetzbar. „Wirklich behindertengerecht ist die Rampe mit dieser Steigung natürlich nicht, aber die Alternative wäre gar keine Rampe gewesen, daher ist die steilere Variante wohl immer noch die bessere.“ Ein paar juristische Formalitäten, so Wolf, müssten zwar vor dem Bau der Rampe geklärt werden. Beim Hochbauamt geht man aber davon aus, dass mit den Bauarbeiten Anfang Oktober begonnen werden kann.

Mit der Rampe geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung

Das kann den Besuchern und Mitarbeitern des Begegnungs- und Servicezentrums nur recht sein. Denn sie wünschen sich schon seit Jahren eine Rampe für den besseren Zugang zum Alten Rathaus. Doch mehrere Versuche scheiterten, diesen Wunsch Realität werden zu lassen, weil das Haus denkmalgeschützt ist und daher nicht ohne Weiteres optisch verändert werden darf. Im vergangenen Jahr wurde die Rampe schließlich im Bürgerhaushalt diskutiert. Und auch die Obertürkheimer Bezirksbeiräte sprachen sich immer wieder für einen barrierefreien oder zumindest vereinfachten Zugang zur Begegnungsstätte aus. Nun scheint dieser Wunsch endlich Realität zu werden.

Für die Arbeiterwohlfahrt (Awo), die das Begegnungs- und Servicezentrum Altes Rathaus betreibt, ist die Rampe ein echtes Geschenk. Schließlich nutzen viele ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen das Angebot des Servicezentrums. Dieses umfasst beispielsweise Sprachkurse, Vorträge, Spieletreffs oder Yogakurse.

Große Erleichterung für gehbehinderte Menschen

„Wir freuen uns sehr darüber, wenn die Rampe nun endlich kommt“, sagt die Leiterin des Begegnungszentrums, Waltraud Fingerle. „Die Treppen sind für viele Besucher schwer zu bewältigen – vor allem wenn sie mit dem Gehwagen kommen oder im Rollstuhl sitzen.“

Auch Obertürkheims Bezirksvorsteher Peter Beier ist froh, wenn die Rampe jetzt endlich gebaut wird. „Ich finde es wichtig, dass der Zugang zur Begegnungsstätte erleichtert wird“, sagt Beier. „Schließlich müssen wir im Bezirk auch etwas für Menschen tun, die bewegungseingeschränkt sind oder eine Behinderung haben.“