Die AfD will auf dem Hambacher Schloss über ihre künftige Arbeit beraten. Foto: dpa

Das Hambacher Schloss, eines der stärksten Symbole der deutschen Demokratiebewegung, hat sich die AfD als Veranstaltungsort ausgesucht. Das sorgt für eine aufgeheizte Stimmung.

Neustadt/Weinstraße - Begleitet von Protesten hat die rheinland-pfälzische AfD-Landtagsfraktion auf dem Hambacher Schloss mit der Bundesvorsitzenden Frauke Petry über die künftige Arbeit der Partei beraten. Fraktionschef Uwe Junge sagte am Freitag, seine Partei nutze das Hambacher Schloss, das als bedeutendes Symbol der deutschen Demokratiebewegung gilt, als Veranstaltungsort, „um unsere Verbundenheit zu Rheinland-Pfalz, zu Deutschland und zur freiheitlichen Grundordnung zu unterstreichen.“

Etwa 200 Demonstranten protestierten unter dem Motto „Harmonie statt Parolen - keine rechtspopulistische Hetze in Neustadt“ gegen die AfD. „Es ist wichtig, dass die Menschen erkennen: Die AfD ist keine Partei wie jede andere. Sie schürt Ängste und fördert Ausgrenzung“, sagte Rüdiger Stein vom Bündnis gegen Rechts. Die Kundgebung verlief nach Angaben der Polizei zunächst friedlich.

AfD-Tagung als Provokation gesehen

Petry räumte ein, dass die Proteste „nicht spurlos an einem vorbeigehen“. Solange die Kundgebungen aber friedlich blieben, „müssen wir als Politiker das aushalten, sagte sie.

Der frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) wertete die AfD-Tagung auf dem Hambacher Schloss im SWR als Provokation. Die Grüne erklärten, die AfD missbrauche das Schloss und sei dort fehl am Platz. Das Hambacher Fest von 1832 gilt als eine der wichtigsten Stationen auf Deutschlands Weg zur Demokratie.