Der Eckensee soll trockengelegt und ein Interimsbau gebaut werden, damit der Spielbetrieb während der Opernsanierung weiter gehen kann. Weil d Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Spielbetrieb muss weitergehen. Deshalb wird daran gedacht, während der Sanierung der Oper auf dem eigens trocken gelegten Eckensee ein fünfstückigen Bau als Interimsspielstätte zu errichten. Bei den Kosten ist von 13,5 Millionen Euro die Rede. Da der Umbau erst in etwa vier Jahren startet, lässt das Projekt wieder alte Wünsche wach werden.

Stuttgart - Der Spielbetrieb muss weitergehen. Deshalb wird daran gedacht, während der Sanierung der Oper auf dem eigens trocken gelegten Eckensee ein fünfstückigen Bau als Interimsspielstätte zu errichten. Bei den Kosten ist von 13,5 Millionen Euro die Rede. Da der Umbau erst in etwa vier Jahren startet, lässt das Projekt wieder alte Wünsche wach werden.

Die Überlegungen der SPD im Gemeinderat gehen dahin, statt eines Interimskomplexes einen Bau hinzustellen, der nach der Opernsanierung weiter als Konzertsaal genutzt werden kann. Die Überlegungen sind nicht neu: Schon 2009 hatte Ex-OB Wolfgang Schuster (CDU) die Vision von einer Schlossgarten Philharmonie zwischen Bahnhof und Schlossgarten. Eine Idee, die laut dem Stuttgarter Konzertveranstalter Michael Russ dringend umgesetzt werden sollte – zumal die Rundfunkorchester Stuttgart sowie Baden-Baden und Freiburg fusionieren. „Dadurch wird es noch mehr Orchesterproben geben, durch die die Liederhalle blockiert wird“, stellt Rust fest. Die sei bereits jetzt am Rande ihrer Kapazitäten. Russ räumt jedoch ein, dass es schwierig sei, einen Standort für einen Bau von Dauer zu finden und dass geklärt werden muss, ob eine Opernbühne für Konzerte überhaupt genutzt werden kann, da die Anforderungen völlig unterschiedlich seien.

Als Platz für eine Dauereinrichtung schlägt Frank Schweizer vom Verein zur Förderung und Erhaltung historischer Bauten das Gelände an der Kulturmeile vis à vis vom Wilhelmspalais vor. Auch davon, wie das Gebäude aussehen soll, hat der Diplom-Ingenieur klare Vorstellungen: Es soll ein Nachbau des im 16. Jahrhundert auf dem Areal des heutigen Kunstgebäudes mit dem goldenen Hirsch erbauten und Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen Brand zerstörten Neuen Lusthauses werden. Dessen Ruinen sind heute im Mittleren Schlossgarten zu sehen. „Die alten Pläne gibt es noch. Es braucht lediglich neue statische Berechnungen und ein Energiekonzept“, sagt Schweizer. Auch diese Idee ist nicht ganz neu, wurde aber nie ernsthaft verfolgt. Doch was in Berlin mit dem Wiederaufbau des Stadtschlosses gelinge, müsste auch mit dem Lusthaus in Stuttgart zu machen sein, ist Schweizer überzeugt.

Der Vorschlag der SPD, einen Bau von Dauer statt einer Interimsspielstätte zu errichten, wir laut Sven Matis, Sprecher der Stadtverwaltung, derzeit überprüft.