Bernhard Lobmüller (re.) mit Ulrike Groos Foto: regio-tv

Bernhard Lobmüller ist Manager des Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart – und begeistert sich ebenso für Jazz wie für Kunst.

Stuttgart - Klare Worte scheut Bernhard Lobmüller, Manager der Manager des Volleyball-Erstligisten Allianz MTV Stuttgart, nicht. Auch nicht, wenn er auf scheinbar fremdem Terrain auftritt, wie jüngst im Kunstmuseum Stuttgart? Direktorin Ulrike Groos, erfolgreich dabei, das Verbindungsnetz für das Kunstmuseum immer mehr zu erweitern, hatte Lobmüller eingeladen, im Rahmen der aktuellen Sonderschau „I Got Rhythm – Kunst und Jazz seit 1920“ ein Lieblingswerk vorzustellen. Lobmüller sagte zu – und entschied sich für Jackson Pollocks „Reflection of the Big Dipper“ von 1947, ein Gast aus dem Stedelijk Museum Amsterdam.

Warum Pollock? „Mich hat Pollock immer interessiert“, sagt Lobmüller, „wie er Mitte der 1940er Jahre in doch sehr kurzer Zeit ein hoch konzentriertes Werk geschaffen hat.“ „Man sagt ja gern, na ja, er hat halt die Farbe tropfen lassen“, so Lobmüller weiter – „aber das stimmt eben nicht, das ist alles bestimmt von einem Rhythmus, der einen bis heute packt.“ Lobmüller knapp: „Ich finde das cool“.

Pollock und der Jazz

Der „Rhythmus“ in Jackson Pollocks Bildwelt hat einen eindeutigen Ursprung – viele seiner Bilder entstanden im direkten Dialog mit Jazz. Und über den Jazz kommt man zu einer weiteren Verbindungslinie, die den Volleyball-Manager Lobmüller über das eigene Terrain hinausführt. Über den gemeinsamen, bei den Volleyballerinnen titelgebenden Sponsor ist man in diesem Jahr fest mit dem Festival Jazz Open verbunden.

Und geht es nach Lobmüller, könnten die Verbindungen zwischen dem Spitzensport und der Spitzenkultur in der Region noch enger werden. „Der Sport“, sagt Lobmüller, „tut sich, wenn es im Dialog mit Wirtschaft und Industrie um weiterführende Partnerschaften geht, schwerer als die Kultur.“ Und solche „weiterführende Partnerschaften“ brauche gerade der Sport, wenn sich die Politik in diesem Bereich eher zurückhalte.

Höhepunkt Pokalfinale

Aber auch Lobmüller weiß: Nichts bringt mehr Rückenwind als der Erfolg. Und so geht sein blick nach vorne, steht doch Allianz MTV Stuttgart am 28. Februar in der SAP-Arena in Mannheim im Endspiel um den Deutschen Pokal. Gegner ist der Dredsner SC – und von 12500 Tickets sind gerade noch 1000 Karten zu haben. „Eine tolle Werbung für unseren Sport“, sagt Lobmüller.

Ein letzter Blick durch die Kubus-Etagen des Kunstmuseums Stuttgart. „Ich bin noch immer total begeistert von dieser Ausstellung“, sagt Lobmüller, der schon zum Auftakt der Schau „I Got Rhythm – Kunst und Jazz seit 1920“ dabei war. „Das ist aktuell das Highlight in der Stadt, etwas ganz Eigenes, nichts, was man überall sieht. Das ist einfach spektakulär.“