Seit Jahresanfang ist Rainer Hagenbucher der regionale Ansprechpartner der Allianz am Standort Stuttgart Foto: Allianz

Der Wettbewerb um gute Leute wird in Stuttgart härter ausgefochten als anderswo. Das spürt auch die Allianz. Der Versicherungsriese gibt sich flexibel: Er stellt auch Koch-Azubis ein, will bis Ende 2015 eine Frauenquote erreichen und bietet Teilzeitstellen für Führungskräfte an.

Der Wettbewerb um gute Leute wird in Stuttgart härter ausgefochten als anderswo. Das spürt auch die Allianz. Der Versicherungsriese gibt sich flexibel: Er stellt auch Koch-Azubis ein, will bis Ende 2015 eine Frauenquote erreichen und bietet Teilzeitstellen für Führungskräfte an.

Stuttgart - Wer Versicherungskaufmann lernen will, denkt ganz sicher an die Allianz. Wer Koch lernen will, nicht unbedingt. Doch die Allianz Deutschland AG bietet an einigen Standorten mit eigenem Betriebsrestaurant – wie in Stuttgart – auch die Ausbildung zum Koch an. In Stuttgart gibt es derzeit drei Koch-Azubis, der letzte hat gerade seine Ausbildung begonnen.

Schon seit 1985 können junge Männer und Frauen bei der Allianz in Stuttgart Koch lernen. Über 20 haben seither ihre Lehre abgeschlossen. Den ersten Koch-Azubi hat es zur Allianz zurück gezogen: Er leitet seit Mai 2013 die Küche im Betriebsrestaurant der Hauptverwaltung der Allianz Lebensversicherung-AG in der Reinsburgstraße.

Gemessen an den Mitarbeitern ist Stuttgart nach München der zweitgrößte Standort der Allianz bundesweit. In der Landeshauptstadt sind über 3800 Mitarbeiter beschäftigt, in ganz Baden-Württemberg sind es mehr als 5200, darunter 240 Auszubildende. Doch auch der Versicherungsriese spürt, dass der Personalmarkt heute wesentlich enger ist als noch vor zehn Jahren und der Wettbewerb um gute Leute in Stuttgart härter ausgefochten wird als anderswo. „Wir tun viel, um Talente zu finden und an uns zu binden“, sagt Rainer Hagenbucher, Repräsentant der Allianz am Standort Stuttgart unserer Zeitung. „Wir bieten flexible Arbeitszeiten, helfen jungen Müttern beim Wiedereinstieg und bieten auch Teilzeitstellen für Führungskräfte“, betont der 42-Jährige. Ziel sei es, Frauen auch nach der Elternphase in Führungspositionen zu behalten.

Bis Ende 2015 will das Dax-Unternehmen zudem 30 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt haben. „Wir können davon ausgehen, dass wir das schaffen werden – auch am Standort Stuttgart“, gibt sich Hagenbucher überzeugt. Knapp die Hälfte der Mitarbeiter der Allianz Deutschland AG ist weiblich. Im Vorstand der Allianz Deutschland AG sitzt mit Birgit König, die auch Vorstandsvorsitzende der Allianz Privaten Krankenversicherung ist, bisher allerdings nur eine Frau. Doch zumindest fast jeder fünfte Abteilungsleiter ist weiblich.

Die Allianz, die nächstes Jahr ihr 125-Jahr-Jubiläum feiert, will künftig die Regionen wieder stärker in den Fokus rücken. Erstmals seit vielen Jahren nennt der Konzern regionale Geschäftsergebnisse. Demnach hat die Allianz im Südwesten fast 2,5 Millionen Kunden. Jeder vierte Baden-Württemberger ist damit Kunde der Versicherungskonzerns. Gemessen an den Verträgen hat jeder sechste Einwohner in Baden-Württemberg eine Lebensversicherung des Unternehmens. 2013 lagen die Beitragseinnahmen bei 3,1 Milliarden Euro. Betrachtet man nur das Neugeschäft kommen 1,6 Milliarden Euro – rund 20 Prozent der gesamten Neubeiträge – aus dem Südwesten. Sach-, Lebens- und Krankenversicherung zusammen gefasst hat der Versicherungskonzern 2013 in Baden-Württemberg fast fünf Milliarden Euro Beitragseinnahmen erzielt.

Seit 2010 bieten Allianz-Mitarbeiter Schulen an, in den Unterricht zu kommen und über Finanzen zu sprechen. Das Engagement laufe nicht unter dem Namen Allianz und solle keine Werbung sein, betont Hagenbucher. Mit den Schülern werde über Geld gesprochen, aber auch über Online-Medien. Seinen Nachwuchs-Führungskräften legt der 42-Jährige ans Herz, wenigstens einmal an dem Projekt teilzunehmen. „Nicht nur die Schüler profitieren. Man selbst lernt unglaublich viel bei so einem Klassenbesuch.“ Das Projekt sei auch für ihn persönlich eine gute Gelegenheit zu erfahren, „wie die Jugend von heute denkt und handelt.“