Der Versicherungskonzern will bis 2020 im Synergiepark bauen. Der Bürokomplex soll Platz bieten für 4000 Mitarbeiter. Foto: dpa

Anwohner wehren sich mit einer Unterschriftenaktion gegen den Umzug der Allianz nach Vaihingen. Sie befürchten Schäden für den Klimaschutz. Der Konzern gibt sich betont freundlich.

Vaihingen - An einer Konfrontation ist der Allianz nicht gelegen. So zumindest lässt sich die Reaktion des Versicherungskonzerns auf den Vorstoß der Einwohner-Initiative Vaihingen Ökologisch Sozial verstehen. Die will sich mit einer Unterschriftenaktion gegen die geplante Ansiedlung des Unternehmens in Vaihingen wehren. Trotz des betont freundlichen Tons gibt der Konzern in der Sache natürlich nicht nach. „Wir wollen uns langfristig an diesen Standort binden“, sagt Anne Sleegers, die Sprecherin des Konzerns.

Allianz will, wie berichtet, seine beiden Stuttgarter Standorte im Synergiepark zusammenfassen. An der Heßbrühlstraße soll deshalb bis 2020 ein Bürokomplex für 4000 Mitarbeiter entstehen, und zwar auf dem Gelände, das derzeit vom Sportverein TSV Georgii Allianz genutzt wird. Das Areal gehört dem Konzern. Die Einwohner-Initiative wirft der Allianz nun vor, dies sei „ein Schlag ins Gesicht aller Klima- und Umweltschutzbemühungen“. Die Kritik reicht von einer vermeintlichen Störung der Kaltluftschneise in die Innenstadt über Staus und Lärm bis zu „lebensbedrohlichen Schäden, die man anrichtet“, wenn auf dem „letzten durchgängigen Vaihinger Grünzug und auf den Sportflächen“ Baurecht geschaffen werden.

Der Schwarzbach könnte renaturiert werden

Die Allianz sieht das anders. Ökologische Ziele seien für den Konzern wichtig, und unter anderem habe eine Überprüfung im vergangenen Jahr ergeben, dass die beiden jetzigen Standorte in der Innenstadt den Nachhaltigkeitskriterien des Unternehmens nicht mehr gerecht werden. In Vaihingen wolle man weder so hoch bauen, dass dadurch Luftströme beeinträchtigt würden, noch das Areal zubetonieren. „Es gibt die Möglichkeit, Ausgleichsflächen zu schaffen“, sagt Sleegers. Dazu gehört zum Beispiel eine Renaturierung des Schwarzbachs oder die Schaffung von grünen Innenhöfen. „Denkbar ist aber auch anderes.“

Darüber hinaus „sind uns die Anliegen der Anwohner wichtig“, sagt Sleegers. „Wir wollen die Pläne transparent machen und mit den Bürgern sprechen. Uns ist am Dialog gelegen.“ Weshalb Vertreter des Konzerns die Pläne auch in der Sitzung des Vaihinger Bezirksbeirats am Dienstag, 12. April, vorstellen wollen. Zu dieser hat die Einwohner-Initiative übrigens auch Bürger geladen, die gegen die Allianz-Ansiedlung protestieren wollen. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr in der Alten Kalter, Kelterberg 5.