Die neue Aldi-Filiale an der Galileistraße soll offener und moderner werden als der bisherige Bau. Foto: Aldi GmbH

Aldi will seine fast 20 Jahre alte Filiale an der Galileistraße abbrechen und durch einen modernen Neubau ersetzen. Das Gebäude soll trotz gleichbleibender Verkaufsfläche größer, die Zahl der Parkplätze hingegen reduziert werden.

Möhringen - Zwischen Gewerbegebiet und Wohnbebauung liegt die Aldi-Filiale an der Galileistraße. 1998 wurde das flache Gebäude mit dem Satteldach erbaut. Damals die „0815-Variante“ in „günstiger Bauweise“, entspreche die Filiale nicht mehr den heutigen Standards, erklärte Lars Podehl, der Leiter Filialentwicklung der Aldi GmbH mit Sitz in Aichtal, den Möhringer Bezirksbeiräten am Mittwochabend. „So würden wir heute nicht mehr bauen“, sagte Podehl. Der Discounter will das fast 20 Jahre alte Gebäude abreißen und ersetzen.

„Wir wollen mit dem Neubau attraktiv bleiben für unsere Kunden“, so Podehl. Die, erklärte der Leiter Filialentwicklung, kommen aus dem zu Vaihingen gehörenden Wohngebiet Dürrlewang ebenso wie aus dem Synergiepark, der zur Hälfte auf Möhringer und zur Hälfte auf Vaihinger Gemarkung liegt. Mit der Ansiedlung von Daimler und Allianz mit 8000 neuen Arbeitsplätzen erhoffe man sich zusätzliche Kunden, sagte Podehl und nannte die Örtlichkeit einen „starken Standort“. „Natürlich wird nicht jeder neue Beschäftigte zu uns kommen, aber wir würden uns schon über ein bis zwei Prozent mehr Kundschaft freuen.“

Glaselemente lassen Tageslicht in die Filiale

Der Neubau wird größer werden als das Bestandsgebäude. Die Verkaufsfläche allerdings bleibt gleich. Denn eigentlich sei eine Bebauung für den Einzelhandel an dieser Stelle gar nicht zulässig, so Podehl. Man habe allerdings eine Ausnahmegenehmigung. „Wir genießen Bestandsschutz, in dem auch Gebäudeerneuerungen eingeschlossen sind, solange die Verkaufsfläche nicht erweitert wird.“

Die neue Filiale soll um 90 Grad gedreht werden, sodass die Kunden nicht auf die Seitenwände, sondern auf den Eingang zulaufen. „Wir wollen den Eingangsbereich dahin orientieren, wo unsere Kunden auf das Gelände fahren“, erklärte Podehl. Die Zahl der Parkplätze soll von jetzt 170 auf 131 reduziert werden. „Der Belegungszustand zeigt, dass das ausreichend ist“, so Podehl. Das Gebäude soll „transparenter, offener, luftiger“ werden. Glasfenster unterhalb der Decke sollen Tageslicht in die Filiale fluten lassen, die Raumhöhe wird aufgestockt. Die Baugesuchpläne sind bereits in Arbeit und sollen in Kürze bei der Stadt eingereicht werden.

Die Filiale soll klimaneutral werden

Die Möhringer Bezirksbeiräte waren größtenteils zufrieden mit den Neubauplänen, hatten allerdings noch einige kritische Nachfragen, etwa in Sachen Klimaneutralität, Oberflächenwasser und Fotovoltaikanlage. „Wird es auch weiterhin eine Stromtankstelle für Elektroautos geben?“, wollte Oliver Laauser (Grüne) wissen. Podehl erläuterte, dass auch der Neubau – wie bereits das Bestandsgebäude – eine Fotovoltaikanlage auf das Dach bekommen soll. „80 Prozent des Stroms, die die Anlage auf dem Dach produziert, können wir selbst verbrauchen. Der Rest wird in das Netz eingespeist“, erklärte Podehl.

Zudem kaufe Aldi bereits grünen Strom ein. Die Kühlsysteme funktionieren über CO2-Anlagen. Diese sind umweltschonender als Kältemittel wie Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Die Stromtankstelle solle ebenso erhalten bleiben. Dachbegrünung und eine offenere Gestaltung des Parkplatzes können dazu beitragen, Regenwasser nicht in die Kanalisation, sondern in den Boden abzuleiten.

Schließung für bis zu neun Monate

„Wann soll mit den Arbeiten begonnen werden? Und wie lange bleibt der Standort dann geschlossen?“, fragte Markus Schröter (CDU). Lars Podehl betonte, man wolle die Bauzeit möglichst kurz halten. „Wir rechnen damit, die Baugenehmigung noch dieses Jahr zu bekommen und 2018 dann fertig zu werden. Dennoch müssen wir in den sauren Apfel beißen und den Standort für acht, neun Monate schließen.“ Für die Realisierung soll ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. Somit können sich auch lokale Bauunternehmen beteiligen.

„Ändert sich nur die Hülle oder auch das Warensortiment?“, wollte Walter Ulz (CDU) wissen. Podehl erläuterte, es gebe immer eine gewisse Entwicklung. „Früher gab es kein Obst und Gemüse bei uns zu kaufen. Heute schon. Wir richten unser Sortiment permanent nach den Kundenbedürfnissen aus“, sagte der Leiter der Filialentwicklung. „Nach wie vor wollen wir aber ein Discounter bleiben und günstige Angebote bieten können.“