Großeinsatz am Schloßgymnasium in Kirchheim: Die Ursache des Vorfalls ist noch nicht geklärt. Foto: SDMG

An einem Gymnasium in Kirchheim/Teck kommt es am Freitag zu einem Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften, die Schule wird komplett geräumt.

Kirchheim/Teck - Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind am Freitag ab 11:30 Uhr zu einem Großeinsatz ans Schloßgymnasium in der Jesinger Halde in Kirchheim (Kreis Esslingen) ausgerückt. Der Grund: Mehrere Schüler klagten über Hustenreiz, Kreislaufbeschwerden und Übelkeit.

Laut den Angaben Polizei wurde die Schule komplett geräumt, die Schüler wurden vorübergehend in die Sporthalle des Gymnasiums gebracht, eine Rettungsstation wurde errichtet. Laut Andrea Kopp vom zuständigen Polizeipräsidium Reutlingen wurden 70 Schüler ärztlich untersucht. 42 Verletzte wurden zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. „Es gab jedoch keine Notfälle, niemand ist schwer verletzt worden“, sagt Kopp.

Ab 14 Uhr Entwarnung

Vor Ort konnten Einsatzkräfte bislang nicht ermitteln, welche Substanz genau den Alarm auslöste. Es wurden Messungen im Gebäude vorgenommen, diese lieferten jedoch keine Erkenntnisse. Ab etwa 14 Uhr war das Gebäude wieder betretbar, die Schüler und Lehrer konnten in die Schule zurück, etwa um persönliche Gegenstände zu holen.

Auf Twitter informierte die Polizei die Bürger laufend über den aktuellen Stand und gab gegen 14:20 Uhr bekannt, dass rund 400 Schüler unverletzt nach Hause entlassen oder den Eltern überstellt worden seien. Einen Zusammenhang mit dem Chemieunterricht schließt die Polizei aus.

Schülerin wurde Pfefferspray entwendet

Bislang konnte die Ursache für die Beschwerden noch nicht ermittelt werden. Die Polizei vermutet jedoch, dass eine Person eine reizende Substanz versprüht haben könnte.

Wie die Behörden berichten, sei einer Schülerin offenbar vor dem Vorfall ein Pfefferspray entwendet worden. Das wiederum hätte sich bis zur Messung der Einsatzkräfte wieder verflüchtigen können. „Bislang handelt sich dabei jedoch um eine bloße Vermutung“, so Kopp.

Das Aufgebot von Einsatzkräften war massiv: Rettungskräfte aus mehreren Landkreisen waren vor Ort, auch fünf Rettungshubschrauber waren im Einsatz. „Die Hubschrauber waren vorsorglich vor Ort, für einen möglichen Abtransport von verletzten Personen, wir mussten jedoch niemanden notfallmäßig abtransportieren“, entschärft Andrea Kopp die Lage. Da Verletzte jedoch auch in weiter entfernt gelegene Kliniken gebracht werden mussten, erfolgte der Transport auch mit den vom Rettungsdienst bereitgestellten Hubschraubern.

Wenn es zu einem Notfall-Alarm an einer Schule kommt, ist es üblich, mit einem Großaufgebot anzurücken, erklärt die Kirchheimer Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker: „Ich bin sehr froh, dass dieser Einsatz gut geklappt hat, und dass in einem Notfall das Programm problemlos läuft“, so Angelika Matt-Heidecker.

Die polizeilichen Vernehmungen und Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an.