Ein bedeutendes Arbeitsgebiet für Beamte ist der Lehrerberuf. Foto: shutterstock

Eine attraktive Laufbahn im sichersten Arbeitsverhältnis Deutschlands.

Der Beamte
Pflichtgefühl, Verantwortungsbewusstsein, Gemeinsinn, Unparteilichkeit, Unbestechlichkeit und Leistungsbereitschaft gelten als Grundtugenden der Beamten, da sie zum Wohle aller tätig sein sollen. Die Ausbildung von Beamten nennt sich Vorbereitungsdienst und dauert je nach Laufbahn unterschiedlich lange. Wer die Laufbahnprüfung am Ende der Ausbildung besteht, wird Beamter auf Probe. Bewährt er sich in den folgenden Jahren, erfolgt die Verbeamtung auf Lebenszeit. Wer sich nichts zuschulden kommen lässt, kann nicht mehr entlassen werden – damit befindet sich ein Beamter im sichersten Arbeitsverhältnis, das in Deutschland zur Verfügung steht.

Der öffentliche Dienst
ist einer der größten Arbeitgeber. Für Beamte und Angestellte bietet er vielfältige Ausbildungsplätze. Die Perspektiven sind gut.

Ein Staat hat hoheitsrechtliche Aufgaben, wie beispielsweise die Sicherung des Staates und des öffentlichen Lebens, zu erfüllen. Dazu bedient er sich der Beamten, da diese nach Recht und Gesetz handeln und Weisungen Vorgesetzter grundsätzlich befolgen müssen.

Seit dem Altertum gibt es Beamte, die sich durch ihre Treue zu ihrem Dienstherrn auszeichneten. Als Gegenleistung verpflichteten sich diese, sie lebenslang zu versorgen. Die preußischen Könige, die nach den Fürsten im Mittelalter ihre Verwaltungstätigkeiten durch Beamte erledigen ließen, schufen die Grundlage für das heutige Beamtentum in Deutschland.

Attraktiver Arbeitgeber
Beamte gehören neben den Angestellten, Richtern und Soldaten zu den Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Der öffentliche Dienst ist mit 4,5 Millionen Beschäftigten der größte Arbeitgeber und Ausbilder in Deutschland. Rund 90.000 junge Menschen entscheiden sich jedes Jahr für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst. Laut dem Deutschen Beamtenwirtschaftsring e.V. (DBW) wird in den kommenden zehn Jahren jeder vierte Beschäftigte im öffentlichen Dienst in den Ruhestand gehen. Daher sind die Berufsperspektiven hervorragend: Sowohl als Beamtenanwärter als auch als Auszubildender bieten Bund, Länder, Kommunen und sonstige Einrichtungen des öffentlichen Dienstes viele und gute Berufschancen.

Wer eine Beamtenlaufbahn anstrebt, muss deutscher Staatsbürger oder EU-Bürger sein, für die freiheitliche demokratische Grundordnung einstehen, körperlich und geistig gesund sein und einen guten Leumund haben. Beamte stehen in einem öffentlich- rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis. Für sie gilt das Streikverbot.

Die Arbeitsbedingungen für die Angestellten im öffentlichen Dienst werden, wie in der freien Wirtschaft, in einem Tarifvertrag geregelt, der zwischen den Arbeitgebern (Bund/Länder/ Gemeinden) und Gewerkschaften ausgehandelt wird.

Die vier Laufbahngruppen
Beamte im einfachen Dienst, zum Beispiel Amtsboten und Justizwachtmeister, üben meist arbeitsvorbereitende Tätigkeiten aus. Ein Hauptschul- Abschluss ist Pflicht für Bewerber für den einfachen Dienst. Die meisten Beamten gehören dem mittleren Dienst an. Hier arbeiten sie beispielsweise als Sachbearbeiter in der Steuer-, Finanz-, Justiz-, Zolloder Sozialverwaltung, sowie in Archiven, Bibliotheken und technischen Ämtern. Auch viele Polizeibeamte und Berufs-Feuerwehrleute gehören dem mittleren Dienst an. Vorraussetzung ist die mittlere Reife oder ein Hauptschul-Abschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Die Voraussetzungen für den gehobenen Dienst sind ein Fachholschulstudium und, damit verbunden, ein Abitur oder Fachabitur. Viele Beamte des gehobenen Dienstes arbeiten in Verwaltungen der Länder. Weitere bedeutende Arbeitsgebiete sind der gehobene Polizeidienst und der Lehrerberuf an Grund-, Haupt-, Sonder- und Realschulen, die technischen Dienste, etwa bei Vermessungs- und Straßenbau- Ämtern oder bei den Berufs- Feuerwehren der Städte.

Der höhere Dienst ist die oberste der vier Laufbahnen im deutschen Beamtenrecht. Ihr sind die hochqualifizierten Fach- und Führungskräfte des öffentlichen Dienstes zugeordnet. Beamte des höheren Dienstes arbeiten etwa in Ministerien und Behörden des Bundes und der Länder, bei Polizei und Feuerwehr oder als Hochschul- Professoren. Lehrer an Gymnasien und Berufsschulen sind ebenfalls Beamte des höheren Dienstes und stellen eine der größten Berufsgruppen innerhalb dieser Laufbahn-Gruppe.