Erleichterung nach dem positiven Ergebnis bei der Vorsitzenden Ingrid Brauner (rechts) und ihrem Stellvertreter Uli Urban. Foto: Alexandra Kratz

Der Aki-Verein darf wieder Personal anstellen und hat ab sofort donnerstags und freitags geöffnet.

Steinenbronn - Die Erleichterung ist dem Vorstand anzusehen gewesen. 15 Mitglieder des Vereins Aktivspielplatz Steinenbronn (Aki) haben auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitagabend in der Gaststätte Sandäcker für das neue Konzept gestimmt. Neun sind dagegen gewesen, Enthaltungen hat es nicht gegeben.

Zuvor hatten die Vorsitzende Ingrid Brauner und ihr Stellvertreter Uli Urban ihre Ideen noch einmal vorgestellt. „Unser Ziel ist es, dass den Kindern ein pädagogisch betreuter Aki erhalten bleibt“, sagte Brauner. Sie und ihre Mitstreiter wollen den Aktivspielplatz innerhalb eines Jahres „auf sichere Füße stellen“. Für den neuen Vorstand bedeutet das, dass der Verein finanziell mit dem Gemeindezuschuss auskommt und seinen Angestellten dennoch faire Arbeitsbedingungen bieten kann. Der Aki bekommt jährlich 35 000 Euro aus dem Stadtsäckel. Zudem sind der Jugendreferent und die Schulsozialarbeiterin stundenweise auf dem Aki beschäftigt, was finanziell gesehen einem weiteren städtischen Zuschuss von 17 000 Euro entspricht. Fakt ist, dass immer drei Erwachsene auf dem Platz sein müssen, darunter eine pädagogische Fachkraft. „Da geht es um die Sicherheit der Kinder, daran gibt es nichts zu rütteln“, sagte Brauer.

Reduzierte Öffnungszeiten

Sparen kann der Verein also nur, wenn er die Öffnungszeiten reduziert. Geplant ist der Betrieb donnerstags und freitags jeweils von 14 bis 18 Uhr. Zudem will der Aki acht Wochen in den Ferien öffnen, dann immer montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr. Alles zusammen ergibt eine Arbeitszeit von 480 Stunden im Jahr. Der Aki will nun zwei Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis anstellen und eine Erzieherin mit einer 35-Prozent Stelle.

Brauner rechnete vor, dass wenn der Aki mit dem Zuschuss der Gemeinde auskommen möchte, für die pädagogische Fachkraft ein Stundenlohn von 40 Euro brutto bleibt. Das Ziel des neuen Vorstands ist es, die Gehälter der Mitarbeiter mittelfristig an die der Gemeinde anzugleichen. Denn mittelfristig soll die Gemeinde das Personal übernehmen und bezahlen.

Das war der Knackpunkt. Der alte Vorstand war vor einigen Wochen von seinem Amt zurückgetreten. Er hatte von der Gemeinde mehr Unterstützung gefordert, um seine Mitarbeiter angemessen bezahlen zu können – allerdings ohne Erfolg. „Wir haben nicht nach 19 Jahren aufgehört, weil wir keine Lust mehr hatten. Wir haben aufgehört, weil wir so nicht weitermachen wollten“, stellte der frühere Aki-Vorsitzende Michael Karolczak klar.

Der ehemalige Vorstand hatte den Vereinsmitgliedern im März vorgeschlagen, dass der Verein kein Personal mehr anstellt. Damals stimmte die Mehrheit mit Ja. Daraufhin kündigte der Vorstand den Mitarbeitern und nahm so eine vorübergehende Schließung des Aki in Kauf. Karolczak und seine Mitstreiter wollten so die Gemeinde unter Druck setzen. „Eine dauerhafte Schließung war aber nie unser Ziel“, betonte der ehemalige Aki-Vereinsvorsitzende.

Eine heftige, aber kurze Diskussion

Er wollte vom neuen Vorstand wissen, zu welchem Zeitpunkt dieser die Übergabe des Aki-Personals an die Gemeinde plane. Brauner und Urban wollten sich da nicht festlegen. „Vielleicht in zwei Jahren oder so“, sagte Urban. Wichtig sei zunächst, dass der Spielbetrieb auf dem Aktivspielplatz Steinenbronn weitergehe. „Wir wollen loslegen und es versuchen“, sagte Urban. Einige Mitglieder brachten auch ein, dass der neue Vorstand das alte Personal wieder einstellen oder die Kündigungen gar zurücknehmen könnte. Das lehnten Brauner und Urban aber ab. Sie wollen die Stellen ausschreiben und neue Verträge ausarbeiten. Jeder könne sich bewerben, auch das ehemalige Personal.

Die Diskussion war heftig, aber kurz. Nach 40 Minuten stimmten die Mitglieder ab. Mit ihrem mehrheitlichen Ja revidierten sie ihren Beschluss vom März. Der Abi darf nun wieder selbst Personal anstellen. „Damit können wir nun in die Vollen gehen“, bedankte sich Brauner für das positive Ergebnis. Ab sofort hat der Abi donnerstags und freitags geöffnet. Übergangsweise betreuen Ehrenamtliche die Kinder.