Jedes Jahr im Advent sammeln die Stuttgarter Nachrichten mit der Aktion Weihnachten Spenden für bedürftige Stuttgarter. Foto: dpa

Die Aktion Weihnachten der Stuttgarter Nachrichten zeigt, dass sich die Stuttgarter umeinander kümmern, kommentiert Barbara Czimmer-Gauss.

Stuttgart - In Stuttgart gibt es Stadtviertel, wo kein einziger Bewohner auf Grundsicherung, Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld angewiesen ist. An anderen Stellen braucht fast ein Viertel des Quartiers staatliche Hilfe. Und ebenfalls ein Viertel der Menschen ist nicht hier geboren, sondern lebt fern der ursprünglichen Heimat. Der Wirtschaftskraft, den ausgefeilten Bildungsangeboten und einem verlässlichen Hilfesystem verdankt die Stadt das friedliche Zusammenleben der Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen.

Teil der Hilfe sind Sozialunternehmen, die eng mit der Stadt zusammenarbeiten, Vereine und Initiativen. Doch gelegentlich reichen auch ihre Möglichkeiten nicht aus, um akute Notstände von ihren Klienten abzuwenden. In solchen Fällen greift ihnen die Aktion Weihnachten unter die Arme mit Spenden, über deren zweckgerichtete Verwendung sie mit Argusaugen wachen.

Besonders schön ist es, wenn eine Initiative dank der Spenden auf die Füße kommt und einem wachsenden Kreis Hilfe anbietet, auch über das erste Jahr hinaus. Deshalb haben wir dem Förderverein Funk in diesem Advent unsere Hilfe von Herzen gern angeboten. Denn die Untersuchungsergebnisse der kleinen Schmerzpatienten im Olgahospital fließen in eine Studie ein, die Basis sein wird für die Entwicklung einer neuen Behandlungsmethode. Wir sind uns sicher: Die Ärzte werden am Ende bei den Krankenkassen vorstellig, damit die Kosten übernommen werden.

Projekte wurden durch die Aktion Weihnachten groß

An dieser Stelle sei ein Rückblick erlaubt: Die Wandergruppen für Demente und das Präventionsprojekt für Jungen namens Antihelden sind beide mit Hilfe der Spenden aus der Aktion Weihnachten groß geworden. Selbst über die Grenzen der Region hinaus macht der Albverein mit seinem Angebot Schule, und die Antihelden sind als einer von 160 Bewerbern mit einem bundesweit ausgelobten Sozialpreis ausgezeichnet worden.

Zu verdanken war der erfolgreiche Start vor allem unseren zahlreichen Förderern, Unterstützern und Lesern, die verlässlich an unserer Seite standen: Firmen überreichten uns stattliche Spendenschecks, ein Heer von Künstlern verzichtete auf Gage und unterhielt an mehreren Tagen im Advent ein großes Publikum, und treue Leser vertrauten darauf, dass ihre Spende bei uns gut aufgehoben ist.

Heute, einen Tag vorm ersten Advent, bitten wir erneut um Hilfe für Menschen in der Stadt, denen es nicht so gut geht, und für Projekte, die vielleicht auch Schule machen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte stärken unser Vertrauen in Ihre Hilfe. Wir haben bisher eine Stadtgesellschaft erlebt, die sich umeinander kümmert. Und viele Menschen kennengelernt, die wissen, dass es miteinander besser geht. Am Ende, am 24. Dezember, wird vielen Bedürftigen eine Last genommen und Grund zur Freude gegeben sein.