Im Advent bitten die Stuttgarter Nachrichten um Spenden für Bedürftige. Foto: Max Kovalenko

Durch eine Baggerschaufel und eine Heckenschere ist Helmut L. schwer verletzt worden. Er musste die Insolvenz einleiten.

Durch eine Baggerschaufel und eine Heckenschere ist Helmut L. schwer verletzt worden. Er musste die Insolvenz einleiten.

Stuttgart - In jungen Jahren hat Helmut L. (Name von der Redaktion geändert) viele fremde Länder kennengelernt. Damals hat er als gelernter Hotelfachmann in Hotels gearbeitet. Im Alter von 30 Jahren wurde er sesshaft. Er liebt es, mit Pflanzen gestalterisch umzugehen, und absolvierte eine Lehre als Landschafts- und Gartenbauer, sammelte Berufserfahrung und machte sich schließlich selbstständig. „Meine Leidenschaft für den Beruf hat mir viele Aufträge eingebracht“, sagt L. Heute wird sein Konto gepfändet.

Im Jahr 2003 erlitt der Mann den ersten Rückschlag. Ein Baggerfahrer, der einen Erdhaufen versetzen sollte, übersah den in einer Grube arbeitenden Gartenbauer und fuhr mit der Zinke seiner gefüllten, tonnenschweren Schaufel in den rechten Fuß von Lohrer. „Knochen, Sehnen, alles war gekappt“, sagt der 49-Jährige. Weil viel Dreck in die Wunde gelangt war, stand er kurz vor der Amputation des Fußes.

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Neun Monate war L. außer Gefecht. Als er den Betrieb wieder aufnahm, waren drei Viertel seiner ständigen Aufträge verloren gegangen. Auch Schulden waren aufgelaufen gegenüber dem Finanzamt. Trotzdem rappelte sich L. wieder auf, führte den Betrieb weiter und zahlte so gut es ging Schulden ab, bis ein zweiter Arbeitsunfall ihn vollends aus dem Arbeitsleben als Garten- und Landschaftsbauer riss. Es war drei Jahre nach der Verletzung seines Fußes, als ein Arbeitskollege eine unkontrollierte Bewegung machte und mit der laufenden Heckenschere Lohrers linke Hand streifte. „Drei Finger waren halb ab“, erzählt er. Im Marienhospital habe Professor Michael Greulich ihm die Finger und die Hand gerettet, zwei Jahre habe es gedauert, bis die Nerven wieder miteinander Verbindung gehabt hätten, allerdings habe ihm Greulich schon damals gesagt: „Mit Ihrem Beruf war’s das.“ Schweres kann er nun nicht mehr halten.

L. musste Insolvenz anmelden, stürzte in tiefe Depression und lebt heute von Hartz IV und gelegentlichen Ein-Euro-Jobs. Der Tod seiner Frau stimmt ihn traurig, und Schulden von 10.000 Euro lasten auf ihm. Helmut L. muss sich dringend einen neuen Personalausweis ausstellen lassen, zur Zahnreinigung gehen und neue Gläser für die Brille machen lassen. Die Aktion Weihnachten hilft dabei.

Die Konten der Aktion Weihnachten: BW-Bank 234 234 0 (BLZ 600 501 01); Schwäbische Bank im Königsbau 6300 (BLZ 600 201 00)