Adventszeit ist Zeit, um zu helfen. Foto: Max Kovalenko

Nach einem Schicksalsschlag und mehreren Bandscheibenvorfällen kann Gabriele F. nicht mehr als Altenpflegerin arbeiten. Aufgeben will sie nicht. Die Aktion Weihnachten hilft ihr mit einem speziellen Bett, damit sie gesund bleibt und so zeitweise in einem Sozialkaufhaus arbeiten kann.

Nach einem Schicksalsschlag und mehreren Bandscheibenvorfällen kann Gabriele F. nicht mehr als Altenpflegerin arbeiten. Aufgeben will sie nicht. Die Aktion Weihnachten hilft ihr mit einem speziellen Bett, damit sie gesund bleibt und so zeitweise in einem Sozialkaufhaus arbeiten kann.

Stuttgart - Seit sie 17 Jahre alt war, pflegte Gabriele F. (Name von der Redaktion geändert) ältere Menschen. Fast 25 Jahre lang arbeitete sie als Altenpflegerin. Ein harter Job, auch körperlich. Hilfsbedürftige Menschen mussten aus dem Bett und in den Rollstuhl gehoben, bettlägerige Patienten umgebettet werden. Und früher gab es kaum technische Hilfsmittel, „dafür hatten wir mehr Zeit für den einzelnen Menschen“, sagt F.. Der Druck, nach der Stoppuhr zu arbeiten, und das Wissen, den Leuten nicht gerecht zu werden, störten sie zunehmend. Dennoch machte sie ihre Arbeit gern.

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Vor acht Jahren dann starb ihr Lebenspartner. Danach war nichts mehr wie zuvor – auch nicht auf der Arbeit. „Früher war es kein Problem für mich, Sterbende zu begleiten – mit dem Tod meines Partners änderte sich das jedoch“, sagt die 44-Jährige. Sie ging zwar weiterhin zur Arbeit, „aber es war nicht mehr das, was es mal war“.

Heute weiß sie, dass sie einen Psychologen hätte aufsuchen sollen, so aber machte sich ihre seelische Belastung über den Körper bemerkbar – über ein Körperteil, dass sowieso reichlich belastet war: Sie erlitt einen schweren Bandscheibenvorfall, musste operiert werden. Nach der Reha war sie zuversichtlich, dass sich alles wieder einrenken würde – doch ein zweiter Bandscheibenvorfall und eine erneute Operation machten ihr einen Strich durch die Rechnung. „Danach ging nichts mehr, ich habe einfach nichts mehr auf die Reihe gekriegt“, sagt F.. Sie hatte keine Arbeit mehr. Aufgrund der Depression, die sie befiel, verlor sie ihre Freunde und Bekannten. „Ich habe mich immer mehr zurückgezogen – ich hatte ja auch nichts zu erzählen und kein Geld, um kulturelle Angebote wahrzunehmen“, sagt sie.

Traumberuf Verkäuferin

Doch sie gab sich nicht auf. Sobald es ihr gesundheitlich wieder einigermaßen gut ging, suchte sie sich eine Arbeitsgelegenheit. Sie arbeitet derzeit in einem Sozialkaufhaus. „Ich wollte eine Betätigung, in der ich langsam wieder zurück ins Arbeitsleben finde“, sagt F.. Sie ist froh, dass sie im Sozialkaufhaus auch mal fünf Minuten an die Luft gehen kann, wenn ihr alles zu viel wird. „Da haben alle Verständnis dafür – und so fühle ich mich nicht unter Druck gesetzt“ , sagt sie. Inzwischen ist sie psychisch wieder stabil, nur als ihr Hund vor drei Monaten starb, ihr letzter Halt, „musste ich aufpassen, nicht wieder in ein Loch zu fallen“.

Als Altenpflegerin kann und will sie nicht mehr arbeiten, aber durch die Arbeit im Sozialkaufhaus entdeckte sie eine alte Leidenschaft neu: „Ich habe als Mädchen immer davon geträumt, Verkäuferin zu werden“, sagt F.. Sie würde gerne weiterhin in dem Bereich tätig sein – oder mit Tieren arbeiten. Sie ist zuversichtlich, dass, mit etwas Zeit, sich etwas finden wird. Die Bandscheibe lässt sie derzeit „in Ruhe“, dennoch braucht sie dringend ein höheres Bett, damit das auch so bleibt. Zudem benötigt sie Kontaktlinsen. Die Aktion Weihnachten möchte ihr dabei helfen, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen.

Die Konten der Aktion Weihnachten: BW-Bank 234 234 0 (BLZ 600 501 01); Schwäbische Bank im Königsbau 6300 (BLZ 600 201 00)