Im Advent bitten die Stuttgarter Nachrichten um Spenden für Bedürftige. Foto: Max Kovalenko

An manchen Tagen kann Eva K. ihre vier Wände nicht verlassen. Sie leidet unter einer schweren Psychose.

Stuttgart - An manchen Tagen kann Eva K. (Name von der Redaktion geändert) ihre vier Wände nicht verlassen. „Manchmal weine ich stundenlang, oder ich klinke mich total aus. Dann vergeht schon mal eine Stunde, und mir kommt es so vor, als hätte ich nur ein paar Minuten tatenlos da gesessen.“ Deshalb lebt die 49-Jährige im ambulant betreuten Wohnen, wo sie sich auf die Hilfe vom sozialpsychiatrischen Dienst verlassen kann.

Während sie kein Problem hat, ihre Krankheit zu benennen und zu beschreiben, fällt es ihr schwer, über den Auslöser ihrer Psychose zu reden: über die familiären Verhältnisse, aus denen sie stammt, und über das, was ihr als Kind und Jugendliche widerfahren ist. Sie sagt, sie sei emotional und körperlich missbraucht worden. Ein Bekannter der Familie habe sie sexuell missbraucht. Ob im Alter von sechs, sieben oder acht Jahren, weiß sie nicht. Der Arzt habe gesagt, sie leide an einer partiellen Amnesie.

Mit 14 Jahren begann Eva K., sich selbst zu verletzen. „Ich habe mir absichtlich einen Finger verätzt, habe mich geritzt und mit 15 Jahren zum ersten Mal versucht, mir das Leben zu nehmen“, sagt sie. Sie kam in die Jugendpsychiatrie und wurde anschließend von ihrer Tante aufgenommen. Obwohl sie dort sicher und behütet war, wollte es mit keiner Ausbildung klappen. „Ich habe leider nie durchhalten können.“

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Das lag unter anderem an dem Waschzwang, den sie entwickelte. Sie stand ewig im Badezimmer, um von sich abzuwaschen, was ihr widerfahren war, sie verbrachte Stunden an der Waschmaschine, um ihre Kleider zu säubern, oder damit, ihr Zimmer von Grund auf zu putzen.

In letzter Zeit war sie mehrfach zur Behandlung im Krankenhaus, weil die Narben, die sie sich zugefügt hatte, brachen und Wundheilungsstörungen hinzukamen. Deshalb leidet sie gelegentlich unter starken Schmerzen. Eine geregelte Arbeit kann sie unter diesen Umständen nicht aufnehmen.

Als sie in ihre jetzige Ein-Zimmer-Wohnung umzog, konnte sie ihr altes Schlafsofa nicht mehr mitnehmen. Es war zu durchgelegen. Die Rücklagen, die sie von der Grundsicherung, die sie bezieht, gebildet hatte, musste sie für eine Waschmaschine ausgeben. Sie braucht aber dringend ein neues Bett. Ein Modell, das in ihre kleine Wohnung passt, ist gefunden, die Aktion Weihnachten unterstützt sie bei der Anschaffung von Gestell, Rost und passender Matratze.

Die Konten der Aktion Weihnachten: BW-Bank 234 234 0 (BLZ 600 501 01); Schwäbische Bank im Königsbau 6300 (BLZ 600 201 00)